Giffey, Griese

Kerstin Griese trifft â€Š Franziska Giffey

Krisenbedingt fand „Kerstin Griese trifft â€Šâ€œ nicht mit Publikum im Velberter BĂŒrgerhaus BiLo statt, sondern wurde als Livestream ĂŒbertragen. Familienministerin Franziska Giffey hat sich mit Kerstin Griese im Jakob-Kaiser-Haus des Bundestages getroffen.

„Es stellen immer mehr Unternehmen Antrag auf Kurzarbeit“, wies Griese auf die soeben bekanntgegebenen Zahlen hin. Die BeschĂ€ftigten bekĂ€men jetzt 60 Prozent – beziehungsweise 67 Prozent, wenn man Kinder hat – ihres Gehalts als Kurzarbeitergeld. Griese appellierte an die Arbeitgeber, diesen Betrag möglichst aufzustocken. Hinzu kĂ€me der Kinderzuschlag, betonte Franziska Giffey. „Und den gibt es zusĂ€tzlich zum Kindergeld, plus Wohngeld, plus Kita-GebĂŒhren-Befreiung“, empfahl die Ministerin die Hilfen auf der Website www.notfall-kiz.de. Der Antrag könne digital gestellt werden, man mĂŒsse nirgends hingehen. Gleichzeitig sei der Zugang zur Grundsicherung deutlich erleichtert worden, ergĂ€nzte Kerstin Griese. Sie rechnet mit ĂŒber einer Millionen Menschen, die neu diese Grundsicherung brauchen werden. Giffey findet es wichtig, die Hilfen jetzt nicht per Gießkanne zu verteilen, sondern sie denjenigen zu geben, die sich wirklich brauchen. Das gelte auch fĂŒr die UnterstĂŒtzung von Unternehmen.

Die sozialen Berufe, in denen zu 80 Prozent Frauen arbeiten und die jetzt so systemrelevant sind, mĂŒssen aufgewertet werden, forderte Franziska Giffey. Es reiche nĂ€mlich nicht aus, sich nur zu bedanken. „Das ist ein frauenpolitisches Thema“, unterstrich sie.

Aktuell befĂŒrchten Griese und Giffey, dass die hĂ€usliche Gewalt gegen Frauen und Kinder zunimmt. „08000 116016 – das ist Nummer mit der man das Hilfetelefon ‚Gewalt gegen Frauen‘ erreicht“, so Giffey. Bei der ‚Nummer gegen Kummer‘, wo Kindern und Jugendlichen geholfen wird, wird mehr angerufen. „Wir haben eine Steigerung von ĂŒber 20 Prozent. Wir haben auch beim Elterntelefon mehr Eltern, die anrufen“, wies Franziska Giffey auf umfangreiche telefonische und Online-Beratungsmöglichkeiten hin. „Der Kinder- und der Jugendschutz muss erhalten bleiben, auch in dieser schwierigen Zeit, wenn die Familien enger aufeinandersitzen“, unterstrich die Ministerin.

„Wir alle wissen noch nicht, wie sich dieses Virus entwickelt“, antwortete Giffey auf eine Zuschauerfrage nach Szenarien fĂŒr den Wiedereinstieg in den Alltag. „Wir haben eine Perspektive bis zum Ende der Osterferien.“ Bis dahin seien die BeschrĂ€nkungen, Kita- und Schulschließungen gĂŒltig. „Wir sind in einer Situation, in der wir von Woche zu Woche bewerten, wie das weitergehen kann.“ Franziska Giffey warnte davor, zu frĂŒh wieder alles anlaufen zu lassen. „Es geht um die Verlangsamung der Verbreitung. Wir sind erst in der zweiten Woche. Wir sind in der BewĂ€ltigung der akuten Krisensituation“, betonte Giffey. „Ich glaube, dass sich viele Leute sehr verantwortungsvoll verhalten“, zeigte sich Kerstin Griese dankbar, dass die Maßnahmen und EinschrĂ€nkungen auf großes VerstĂ€ndnis treffen.

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