GesprÀchskreis Kirche und Politik diskutiert Sterbehilfe

Auf großes Interesse stieß der GesprĂ€chskreis Kirche und Politik Niederberg/Ratingen, der sich zum Thema Sterbebegleitung und Sterbehilfe beim Hospizverein Niederberg traf. Die Abgeordnete Kerstin Griese, Initiatorin des GesprĂ€chskreises, berichtete von der vierstĂŒndigen Bundestagsdebatte ĂŒber dieses ethische Thema.

„Der Suizid und die Beihilfe zum Suizid sind in Deutschland nicht verboten“, stellte Griese klar. Hingegen sei aktive Sterbehilfe nicht erlaubt. Daran soll nach Kerstin Grieses Auffassung nichts geĂ€ndert werden.

Kerstin Griese MdB und Pfarrer Peter Jansen  begrĂŒĂŸen den GesprĂ€chskreis Kirche und Politik.

Kerstin Griese MdB und Pfarrer Peter Jansen begrĂŒĂŸen den GesprĂ€chskreis Kirche und Politik.

Die Ratinger Abgeordnete, die im Bundestag zu den Expertinnen fĂŒr dieses Thema gehört, spricht sich fĂŒr ein Verbot organisierter und gewerblicher Sterbehilfevereine aus. PrioritĂ€t habe es, die Palliativmedizin und die Hospizarbeit deutlich auszubauen. Peter Jansen, katholischer Krankenhauspfarrer, berichtete von der Begleitung sterbender Menschen durch den niederbergischen Hospizverein, der seit 14 Jahren besteht. „Wir wissen, dass sie alle an der Hand von Menschen gestorben sind, gut versorgt durch Pflegende und Ärzte.“

Kerstin Griese hofft, dass die aktuelle Diskussion das Vorurteil ausrĂ€umen kann, dass Sterbenden in Deutschland nicht geholfen wird. „Das Gegenteil ist der Fall“, lobt sie der Arbeit der Hospizvereine und der Palliativmediziner. „Ein Problem ist, dass die verschiedenen Ärztekammern ein unterschiedliches Standesrecht kennen.“ Im rheinischen Velbert dĂŒrfe der Arzt keine Sterbehilfe leisten, im westfĂ€lischen Hattingen solle er keine leisten. „Das ist keine Wortklauberei, sondern es verunsichert die Leute“, sagt Griese.

Die Frage aus dem Publikum, ob ein Verbot von Sterbehilfevereinen nicht der zweite Schritt vor dem ersten sei, bejaht Griese. „Die Gesundheitspolitiker der Großen Koalition haben jetzt einen Vorschlag vorgelegt, wie sie die Palliativ- und Hospizarbeit mit mindestens 200 Millionen Euro ausbauen werden. Ich möchte, dass das geregelt ist, bevor wir ĂŒber die Sterbehilfe abstimmen“, sagte die SPD-Bundestagsabgeordnete, die auch der Synode der Evangelischen Kirche angehört.