Sterbehilfe: „Im Zweifel für das Leben“

Bürgerinnen und Bürger, Palliativmediziner und die örtlichen Hospizvereine haben im Rahmen des Gesprächskreises Kirche und Politik Niederberg/Ratingen über den Übergang vom Leben zum Tod diskutiert. Dabei haben sich die Gesprächsteilnehmer klar gegen so genannte „Sterbehilfevereine“ ausgesprochen.

Auch der menschliche Wille sei wandelbar, sagte Pfarrer Gert Ulrich Brinkmann. „Im Zweifel für das Leben“ laute der kirchliche Standpunkt, betonte Brinkmann, der gemeinsam mit der Abgeordneten Kerstin Griese ins Ratinger Haus am Turm eingeladen hatte.

Kerstin Griese und der promovierte Theologe Gerd Ulrich Brinkmann.

Kerstin Griese und der promovierte Theologe Gert Ulrich Brinkmann.

In zahlreichen persönlichen Beiträgen wurde deutlich, dass das Thema Sterbehilfe aus vielen Perspektiven betrachtet werden muss. „Die wichtige Arbeit der Hospizvereine und der Mediziner sowie des Pflegepersonals muss stärker gewürdigt werden“, stellte Kerstin Griese zusammenfassend fest. „Hospizvereine und auch die Palliativmedizin ermöglichen einen würdigen Umgang mit dem Tod. Der Gesetzentwurf der Bundesregierung zum Verbot der gewerbsmäßigen Sterbehilfe ist hingegen völlig unzureichend.“ Die Abgeordnete sprach sich stattdessen für „Aufklärung über Patientenverfügungen und Vorsorgevollmachten, gut informierte Patienten und Angehörige, sensible Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegepersonal“ aus. Außerdem müsse insbesondere die ambulante Palliativpflege verbessert werden. „Wir brauchen weniger Tabus, damit über Tod und Sterben gesprochen wird“, so Kerstin Griese.