Debatte ĂŒber Sterbehilfe: Achtung vor dem Leben

Organisierter Suizid als geschĂ€ftsmĂ€ĂŸiges Angebot solle eingedĂ€mmt werden, so Kerstin Griese in den tagesthemen. „Der Tod auf Rezept, versehen mit einer Abrechnungsziffer, könnte zum Normalfall werden im Land“, warnt die SPD-Abgeordnete im GesprĂ€ch mit der SĂŒddeutschen Zeitung.

» Video tagesthemen: Debatte um Sterbehilfe (Minute 24)
» Der Tagesspiegel: Fraktionschefs werben fĂŒr Verbot von Sterbehilfevereinen
» SĂŒddeutsche Zeitung: Macht doch, was ihr wollt
» WAZ Velbert: Kerstin Griese erlÀutert Gesetzentwurf zur Sterbehilfe

„Beihilfe zum Suizid bleibt, wie es seit 140 Jahren gilt, weiter frei von Strafe, allerdings dann nicht, wenn sie ,geschĂ€ftsmĂ€ĂŸig‘ geschieht oder mit der Absicht, sie zu wiederholen“, stellt die in MĂŒnchen erscheinende Zeitung Kerstin Grieses Gesetzentwurf vor. „Sterbehilfevereine wĂŒrden also in jedem Fall verboten. Und das ist auch Kerstin Grieses Ziel, ihr Antrieb. Ärzte aber sollen, wie bisher, im Einzelfall nach ihrem Gewissen entscheiden dĂŒrfen, ob sie dem Willen eines Patienten nachkommen und ihm, im Extremfall, auch beim Sterben helfen.“

Kerstin Griese sei als Tochter eines Pastors imit dem Sterben vertraut, „mit Beerdigungen, Trauernden, seit Kindesbeinen“, schreibt die SĂŒddeutsche. „Gerade kandidiert sie fĂŒr den Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland. Ihr geht es um die ,Achtung vor dem Leben, auch vor dem leidenden, kranken Leben‘. Niemandem könne die WĂŒrde aberkannt werden, nur weil er sich nicht mehr den Po abwischen kann.“

Pressekonferenz: Michael Brand (CDU) und Kerstin Griese (SPD) erlÀutern ihren Gesetzentwurf.

Pressekonferenz: Michael Brand (CDU) und Kerstin Griese (SPD) erlÀutern ihren Gesetzentwurf.

Viele weiße Kittel seien gekommen, und Ă€ltere Ehepaare, aber auch junge Menschen, berichtet die SZ von einer Veranstaltung, bei der Griese ihren Vortrag „In WĂŒrde leben, in WĂŒrde sterben“ hĂ€lt. „Der Kirchenkreis Minden und das Ethik-Komitee des Krankenhauses haben eingeladen, und Griese bekommt viel Beifall. So wenig wie möglich, so viel wie nötig regele der Entwurf, den sie mit eingebracht habe. Und: Nein, die Ärzte werden nicht kriminalisiert, wie immer behauptet wird. Handeln mĂŒsse der Bundestag, weil sich in Deutschland Anbieter etablieren, ,die geschĂ€ftsmĂ€ĂŸig fĂŒr Suizidassistenz werben und damit den Suizid fördern‘. Sie sagt: ,Jeder hat ja das Recht, sich umzubringen, aber niemand hat das Recht, dass der Staat ihm dabei hilft.‘“