âMan kann die Armutswanderung nicht verhindernâ, sagte der Journalist Norbert Mappes-Niediek bei einer Veranstaltung in der Ratinger Kirchengemeinde St. Suitbertus, bei der es um die Situation der Roma-Minderheit auf dem Balkan ging. âDie meisten der Viertel, die auch den Charakter von Slums annehmen können, sind in den neunziger Jahren entstandenâ, berichtete der erfahrene SĂŒdosteuropa-Korrespondent.
Zuvor seien die meisten Roma erwerbstĂ€tig gewesen. Nach allem was man wisse, seien 10 Prozent der Auswanderer aus den betroffenen LĂ€ndern Roma â was ihrem Bevölkerungsanteil entspreche, so Mappes-Niediek.
âDie Situation bei uns ist immer noch leichter zu ertragen, als die Ausgrenzung, die sie in ihren HerkunftslĂ€ndern erfahrenâ, wies der Caritas-Vertreter Martin Sahler auf die Motive der Asylbewerber aus Mazedonien und Serbien hin, die im Winter auch nach Ratingen kommen.
Kerstin Griese, die gemeinsam mit der Caritas zu der Informationsveranstaltung eingeladen hatte, wehrte sich gegen die âpopulistischen ĂuĂerungenâ des Bundesinnenministeriums. Die Ratinger Abgeordnete kritisiert die angedrohte Aussetzung des Schengen-Abkommens fĂŒr Bulgarien und RumĂ€nien und der Visumsfreiheit der BalkanlĂ€nder. â80 Prozent der aus Bulgarien und RumĂ€nien nach Deutschland Eingewanderten gehen einer ErwerbstĂ€tigkeit nachâ, erlĂ€uterte Griese. Trotzdem gebe es Probleme. âDie GroĂstĂ€dte, die von der Armutseinwanderung betroffen sind, mĂŒssen ernst genommen werden. Wir brauchen gemeinsame Anstrengungen vom Bund und der EUâ, forderte sie Hilfen fĂŒr die betroffenen Kommunen.