Unstatistik: Armutszuwanderung in Deutschland

„Die Armutszuwanderung aus Bulgarien und RumĂ€nien war in den vergangenen Jahren weit geringer als sie in der öffentliche Debatte von einigen dargestellt wurde“, weist Kerstin Griese auf die „Unstatistik des Monats Februar“ hin, die eine Aktion des Rheinisch-WestfĂ€lischen Instituts fĂŒr Wirtschaftsforschung (RWI) ist.

Der Mikrozensus, die reprÀsentative Befragung der Haushalte in Deutschland durch das Statistische Bundesamt, zeige, dass von den nach Deutschland zugewanderten Menschen 80 Prozent einer ErwerbstÀtigkeit nachgehen. 22 Prozent dieser Menschen sind hochqualifiziert und weitere 46 Prozent qualifiziert. Es handele sich also mehrheitlich um Personen, die dazu beitragen, den FachkrÀftebedarf in Deutschland zu decken.

„Es ist sehr bedauerlich, dass die Bundesregierung den Eindruck erwecken, dass die FreizĂŒgigkeit innerhalb der EuropĂ€ischen Union allein negative Auswirkungen habe“, sagt Kerstin Griese. „Richtig ist, dass Deutschland in hohem Maße von den mehrheitlich gut qualifizierten Zuwanderern aus den LĂ€ndern der EuropĂ€ischen Union profitiert. Gleichzeitig muss sich die Bundesregierung viel stĂ€rker darum bemĂŒhen, die Armut in Europa zu lindern. Kein Mensch in Europa sollte sein Heimatland verlassen mĂŒssen, weil er dort in Armut lebt oder diskriminiert wird.“

» Unstatistik des Monats

3 Kommentare zu „Unstatistik: Armutszuwanderung in Deutschland

  1. Stefan Brandt

    Sehr geehrte Frau Griese,
    im ersten Satz geht es um die Zuwanderung aus Bulgarien und RumÀnien. Danach zitieren sie eine Statistik, in der es um eine reprÀsentative Umfrage der Haushalte in Deutschland.

    Sind Sie der Meinung, dass die Zuwanderung aus Bulgarien und RumÀnien mit der von ihnen zitierten Umfrage korreliert? Sind sie der Meinung, dass 80% der zugewanderten Menschen aus Bulgarien und RumÀnien einer ErwerbstÀtigkeit nachgehen?

    Mit freundlichen GrĂŒĂŸen
    Stefan Brandt

  2. Harald Schrapers

    Sehr geehrter Herr Brandt,
    laut dem Statistischen Bundesamt gehen tatsÀchlich 80 Prozent der seit 2007 (dem Beginn der EU-Mitgliedschaft) aus Bulgarien und RumÀnien Eingewanderten einer ErwerbstÀtigkeit nach.
    Genau darum geht es bei http://www.unstatistik.de – dass in der öffentlichen Debatte ein ganz anderer Eindruck erweckt wird.
    Mit freundlichen GrĂŒĂŸen
    Harald Schrapers

    1. Stefan Brandt

      Sehr geehrter Herr Schrapers,
      vielen Dank fĂŒr die schnelle Antwort. Genau darum geht es, um den Eindruck. Und sie vermitteln gerade den Eindruck, dass die Erwerbsquote mit 80% viel höher als bei der deutschen Bevölkerung liegt. Denn diese lag laut Statistischem Bundesamt im Jahre 2011 bei rund 60%.

      Herr Schrader, unterliegen große Teile der Bevölkerung in Deutschland einer Wahrnehmungsstörung oder werden etwa z.B. Bettler, wie man sie in FussgĂ€ngerzonen hĂ€ufig antreffen kann, ebenso als ErwerbstĂ€tige gezĂ€hlt? Ich kann mir diese Diskrepanz zwischen 80%, 60% und der in den Medien angesprochenen Problematik nicht erklĂ€ren.

      Mit freundlichen GrĂŒĂŸen
      Stefan Brandt

Kommentare sind geschlossen.