Bis auf den letzten Platz besetzt war der Saal, als Martin Schulz zu âKerstin Griese trifft âŠâ nach Velbert kam â âerstaunlich fĂŒr eine Veranstaltung in der Mittagszeitâ kommentierte die WAZ. Der Kanzlerkandidat wurde mit riesigem Beifall begrĂŒĂt, als er sich gemeinsam mit Kerstin Griese durch viele Fotografen zu den zwei roten Sesseln auf der BĂŒhne drĂ€ngelte.
» WDR Lokalzeit Bergisches Land: Sankt Martin im Bergischen
» WAZ Velbert: Talk mit dem Kanzlerkandidaten
» Taeglich.ME: Erst ein SĂŒppchen, dann Martin Schulz
» SuperTIPp: Martin Schulz in Velbert
» Stadt Anzeiger Niederberg: Martin Schulz zu Gast in Velbert
âWir mĂŒssen an die nĂ€chste Generation denkenâ, sagte Schulz zu einer Frage aus dem Publikum, in der es um die Rente ging. âWenn wir heute nicht eingreifen, dann wird eine junge Pflegerin der Generation angehören, die die höchsten BeitrĂ€ge in der Geschichte der Rentenversicherung wird zahlen mĂŒssen und dafĂŒr am Ende der geringsten Renten wird rausbekommen. Und als Dank dafĂŒr darf sie als 70-JĂ€hrige noch einen 80-JĂ€hrigen pflegenâ, lehnte Martin Schulz PlĂ€ne von Teilen der CDU ab, die Rente erst ab 70 zu zahlen. âDas ist keine Generationsgerechtigkeit. Wir wollen das Rentenniveau auf heutigem Niveau stabilisieren und die BeitrĂ€ge möglichst deckeln.â
Sehr Ă€rgerlich findet es Martin Schulz, dass die Anzahl befristeter ArbeitsverhĂ€ltnisse jetzt schon wieder angestiegen ist. âWie wollen wir den jungen MĂ€nnern und Frauen eine Zukunft ermöglichen, sie ermutigen, Kinder zu bekommen, ein Haus zu bauen, eine Wohnung zu kaufen oder in etwas zu investieren wenn sie sich von einem Zeitarbeitsvertrag zum nĂ€chsten hangeln mĂŒssen?â Kerstin Griese, Arbeitsausschussvorsitzende des Bundestages, und Martin Schulz waren sich einig, dass deshalb die grundlose Befristung von Jobs abgeschafft werden muss.
âWir brauchen mehr Gerechtigkeit und mehr Zukunftsinvestitionenâ, sagte Griese und fragte den SPD-Vorsitzenden, wie beides zusammenhĂ€ngt. âWenn wir nicht investieren in diesem Land, dann verspielen wir die Chancen der nĂ€chsten Generationâ, so Schulz. âDie Haltung âes geht uns gutâ ist gefĂ€hrlich. Warum geht es uns gut? Weil wir ökonomisch stark und wettbewerbsfĂ€hig sind. Aber gibt es eine Garantie dafĂŒr, dass das immer so bleibt?â, fragte Martin Schulz. DafĂŒr brauche es Investitionen, damit Deutschland nicht den Anschluss verliere. âIn Forschung und Entwicklung und Qualifizierung.â Beim Breitbandausbau sei Deutschland im Tabellenkeller, nannte Schulz einen weiteres Feld fĂŒr dringende Investitionen.
âBeinahe auf Augenhöhe und zum Anfassenâ hĂ€tten die Zuhörer den Kanzlerkandidaten im Velberter Parkhotel erlebt, schrieb die WAZ. Auch ĂŒber Europa, ein modernes Einwanderungsgesetz, die BĂŒrgerversicherung und den Dieselskandal wurde gesprochen, bis Kerstin Griese zum Abschluss eine schriftlich eingereichte Publikumsfrage zum Ablauf des TV-Duells am Sonntag vorlas. âIch kann einem Journalisten nicht sagen, was er mich zu fragen hatâ, sagte Martin Schulz zu dem Vorwurf, es sei ĂŒber die falschen Themen geredet worden. âDie Dinge, die mir wichtig gewesen wĂ€ren, sind nicht drangekommen. Ich bin zu einem zweiten Duell mit Frau Merkel bereit.â