Hubertus Heil und Kerstin Griese in WĂŒlfrath

Bei tropischen Temperaturen war Hubertus Heil auf Einladung der SPD-Bundestagsabgeordneten Kerstin Griese zu Gast in WĂŒlfrath. Bei seinem Besuch lernte der stellvertretende SPD-Bundestagsfraktionsvorsitzende zwei Besonderheiten der niederbergischen Stadt kennen: Das Unternehmen Rheinkalk und den Zeittunnel.

» Westdeutsche Zeitung WĂŒlfrath: Zeittunnel

Im GesprĂ€ch mit der GeschĂ€ftsfĂŒhrung von Rheinkalk wurde den beiden Bundestagsabgeordneten ĂŒberaus deutlich, dass fĂŒr dieses Unternehmen, das in langen Zyklen denkt, Planungs- und Investitionssicherheit in der Energiepolitik lebenswichtig ist. Peter Wilkes, Vorsitzender der GeschĂ€ftsfĂŒhrung, und Franz Pöppelbaum von Rheinkalk fanden fĂŒr ihr Hauptanliegen offene Ohren bei den Politikern.

Peter Wilkes (Vorsitzender der GeschĂ€ftsfĂŒhrung Rheinkalk), Kerstin Griese MdB, Franz Pöppelbaum (Rheinkalk), Hubertus Heil MdB, Manfred Hoffamnn (SPD WĂŒlfrath), Gabriele MĂŒnse (Betriebsratsvorsitzende) vor der Hauptverwaltung von Rheinkalk.

Peter Wilkes (Vorsitzender der GeschĂ€ftsfĂŒhrung Rheinkalk), Kerstin Griese MdB, Franz Pöppelbaum (Rheinkalk), Hubertus Heil MdB, Manfred Hoffmann (SPD WĂŒlfrath), Gabriele MĂŒnse (Betriebsratsvorsitzende) vor der Hauptverwaltung von Rheinkalk.

„Verbraucher, Unternehmer, Kraftwerksbetreiber und Anbieter alternativer Energien mĂŒssen endlich wissen, wie es mit der Energiepolitik weitergeht“, forderte Hubertus Heil. „Das Chaos in der Energiepolitik in Berlin muss aufhören“, meinte Griese. Das GesprĂ€ch mit Rheinkalk habe gezeigt, wie wichtig der Dialog zwischen Wirtschaft und Politik ist. Gesamtbetriebsratsvorsitzende Gabriele MĂŒnse hat deutlich gemacht, welche Erwartungen die ArbeitnehmerInnen besonders an die Rentenpolitik der SPD haben. Gerade die BeschĂ€ftigten bei Rheinkalk, die grĂ¶ĂŸtenteils körperlich schwer arbeiten, mĂŒssen ohne AbzĂŒge frĂŒher als mit 67 Jahren in Rente gehen können.

Mit einer beeindruckenden Besichtigung des Zeittunnels unter FĂŒhrung von Andrea Gellert konnte Kerstin Griese ihrem Gast ein von ihr sehr geschĂ€tztes Projekt zeigen. „Hier verbinden sich einzigartig Erdzeitgeschichte, Industriegeschichte, Natur, Kultur und Veranstaltungsort“, war Griese begeistert. Sie hofft auf die Finanzierung einer neuen Ausstellung und der laufenden Kosten. DafĂŒr hatte Griese auch bei Rheinkalk geworben.

Im anschließenden BĂŒrgergesprĂ€ch wies Heil, Experte fĂŒr Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik, darauf hin, dass Deutschland deswegen so gut durch die Finanz- und Wirtschaftskrise gekommen sei, weil es noch immer Industrieland sei und nicht der Mode „Finanzdienstleistungen“ gefolgt ist. Und Rheinkalk sei ein Teil des industriellen RĂŒckgrats. Deshalb sei es Aufgabe der Politik, dafĂŒr zu sorgen, dass Deutschland Industrieland bleibt und ArbeitsplĂ€tze erhalten bleiben.

„Auf keinem Fall werden wir auch weiterhin wirtschaftlich erfolgreich sein, wenn Menschen weiter ausgegrenzt werden“, so Heil. Ein gesetzlicher Mindestlohn fĂŒr alle Branchen, so wie die SPD ihn fordere, fĂŒhre zur sozialen Gerechtigkeit und ziehe einen Kaufkraftzufluss von 19 Millarden Euro nach sich und stĂ€rke somit die Binnennachfrage. Und dies sei fĂŒr ein Land wie Deutschland, das vom Export abhĂ€ngig ist wie nur wenige andere Staaten, ungemein wichtig.

Hubertus Heil, Kerstin Griese und Andrea Gellert am Zeittunnel mit Blick in den Bochumer Bruch.

Hubertus Heil, Kerstin Griese und Andrea Gellert am Zeittunnel mit Blick in den Bochumer Bruch.

Eine bessere finanzielle Ausstattung der Kommunen war ein Anliegen der BĂŒrgerinnen und BĂŒrger aus WĂŒlfrath, die zum GesprĂ€ch mit Griese und Heil gekommen waren. Kerstin Griese unterstrich: „Wir brauchen Geld fĂŒr Bildung, Infrastruktur und die StĂ€rkung der StĂ€dte und Gemeinden. Und wenn einige wenige dafĂŒr kĂŒnftig etwas mehr Steuern zahlen, dann ist das sozial gerecht.“ In der munteren Diskussion ging es von WĂŒlfrath nach Europa, nach dem Euro und der Situation in Griechenland wurde gefragt.

Heil betonte, er halte einen Verbleib Griechenlands in der Euro-Zone fĂŒr vernĂŒnftig, schließlich profitiere Deutschland als Exportland wie kein zweiter EU-Staat vom Euro. AusdrĂŒcklich sprach er sich aber fĂŒr EU-Wachstumsprogramme zugunsten dieser Staaten aus. „Mit sparen alleine, so wie Merkel es immer wieder fordert, werden diese Staaten ihre Krise nicht ĂŒberwinden.“ Und mit Aussitzen, wie Merkel es vor macht, schon gar nicht“, ergĂ€nzte Griese. Dies habe zu den Problemen in der EU gefĂŒhrt, die wir heute haben. Sie zitierte in diesem Zusammenhang Willy Brandt, der einmal gesagt hat. „Wir wollen ein Volk unter Nachbarn sein“ und erinnerte daran, dass auch Deutschland vor einigen Jahrzehnten von seinen Nachbarn wieder auf die Beine geholfen wurde.

Manfred Hoffmann (Mite) zeigt Kerstin Griese und Hubertus Heil einen alten Lohnzettel von Rheinkalk, ausgestellt fĂŒr Carl Herring, den Vater des heuteigen SPD-Kassierers, der mit seinen 90 Jahren der Ă€lteste SPD-Ortsvereinskassierer ist.

Manfred Hoffmann (Mitte) zeigt Kerstin Griese und Hubertus Heil einen alten Lohnzettel von Rheinkalk, ausgestellt fĂŒr Carl Herring, den Vater des heutigen SPD-Kassierers, der mit seinen 90 Jahren der Ă€lteste SPD-Ortsvereinskassierer ist.

Zum Abschluss lobte Hubertus Heil die Arbeit von Kerstin Griese: Sie spiele eine wichtige Rolle in der Sozial- und Familienpolitik und trete in Berlin intensiv fĂŒr die Interessen ihres Wahlkreises ein. „Die SPD und die BĂŒrger im Norden des Kreises Mettmann brauchen sie auch in der nĂ€chsten Wahlperiode im Bundestag.“ Beide warben bei den BĂŒrgerinnen und BĂŒrgern dafĂŒr, am 22. September zur Wahl zu gehen und sich an der Politik zu beteiligen.