âEs ist ein Skandal, dass weltweit immer noch eine Milliarde Menschen in extremer Armut lebtâ, hat Kerstin Griese in einer Bundestagsrede gesagt. âDeshalb geht es auch darum, europaweit und auch weltweit gerechte Arbeits- und Lebensbedingungen zu fordern.â
Griese unterstrich, dass die Schaffung eines regelmĂ€Ăigen Armuts- und Reichtumsberichts von einer rot-grĂŒnen Bundesregierung beschlossen worden sei. âInteressant ist, dass der letzte Armuts- und Reichtumsbericht ergeben hat, dass bis 2005 die sogenannte qualifikatorische Lohnspreizung zugenommen hatte, dass die Arbeitslosigkeit angestiegen war und dass die Arbeitslosigkeit fĂŒr eine zunehmende Einkommensspreizung verantwortlich war.â Seit 2005 habe sich das leicht gebessert. âDie positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt, die wir jetzt zu verzeichnen haben, der RĂŒckgang der Arbeitslosigkeit, all das ist ein wesentliches und entscheidendes Moment, um Armut zu verhindern.â
Weiter sagte Kerstin Griese: âWir haben also den flĂ€chendeckenden Mindestlohn eingefĂŒhrt, und alle Horrorszenarien, die von verschiedenen Seiten gezeichnet wurden, haben sich nicht bewahrheitet. Aktive Arbeitsmarktpolitik, Arbeitsmarktreformen, Lohnpolitik, die EinfĂŒhrung des Mindestlohns sind ein Mittel gegen Einkommensspreizung und damit gegen Armut.â
ArmutsbekĂ€mpfung mĂŒsse sich ganz besonders der SchwĂ€chsten annehmen, nĂ€mlich der Kinder. âDie Zahl der Kinder, die in Familien geboren werden, in denen es so etwas wie vererbte Armut gibt, ist leider groĂ. Deshalb ist es so wichtig, dass wir noch mehr in eine gute und leistungsfĂ€hige Infrastruktur fĂŒr Kinder finanzieren. Wir haben schon viel getan. Beim Ausbau der Kindertageseinrichtungen und der Ganztagsschulen sind wir in den letzten Jahren einen Riesenschritt vorangekommenâ, sagte Griese.