Kerstin Griese trifft 
 Hannelore Kraft und Frank-Walter Steinmeier

Mehr als 400 Velberterinnen und Velberter sorgten fĂŒr eine Superstimmung bei „Kerstin Griese trifft 
 Hannelore Kraft und Frank-Walter Steinmeier“. Ein erstes Thema waren die Kinder und ihre Chancen.

» WAZ Velbert: Kerstin Griese trifft Parteiprominenz

„Wir haben in den letzten Jahren schon viel erreicht. Vor zehn Jahren gab es kaum PlĂ€tze in den Kitas fĂŒr Unter-DreijĂ€hrige, seit diesem Kitajahr haben wir einen Rechtsanspruch auf einen Platz ab dem ersten Geburtstag“, wies Kerstin Griese auf ein Gesetz hin, an dem sie noch zu Zeiten sozialdemokratischer Regierungsbeteiligung mitgearbeitet hat. „Ohne die damals beschlossenen vier Milliarden Euro vom Bund könnten StĂ€dte wie Velbert das gar nicht alleine hinkriegen“, erlĂ€utert die SPD-Familienpolitikerin. „Aber jetzt geht es um mehr: Wir mĂŒssen in den nĂ€chsten Jahren in die QualitĂ€t der Kitas investieren. Und wir brauchen mehr zuverlĂ€ssige Ganztagsschulen. Dabei wird der Bund helfen mĂŒssen und dazu will ich beitragen.“

gks3„Wir mĂŒssen uns mit der Finanzsituation der StĂ€dte beschĂ€ftigen“, ergĂ€nzte Frank-Walter Steinmeier. „Die SPD will, dass es wieder Gestaltungsfreiheit in den StĂ€dten gibt.“ Er sprach sich fĂŒr einen bundesweiten StĂ€rkungspakt aus, um die Kommunen zu entlasten. „Die StĂ€dte waren ausgeblutet“, sagte Hannelore Kraft zu der Situation, die sie bei Antritt der rot-grĂŒnen Landesregierung vorgefunden habe. Deswegen habe NRW einen StĂ€rkungspakt in Gang gesetzt und setze zudem auf die SolidaritĂ€t unter den Kommunen. „Wir haben getan was wir können“, betonte die NRW-MinisterprĂ€sidentin und verdeutlichte, dass nun der Bund an der Reihe sei.

Steuerliche Entlastung fĂŒr Familien, aber eine steuerliche Mehrbelastung fĂŒr alle diejenigen, die als Paar 200.000 Euro und mehr verdienen. Diese erste Publikumsfrage beantworteten Kraft und Steinmeier gemeinsam. Der SPD-Fraktionschef erlĂ€uterte das Rentenkonzept, Hannelore Kraftsetzte sich fĂŒr Reformen des Arbeitsmarktes ein. Die CDU-Bundesarbeitsministerin habe mit ihren KĂŒrzungen zu Lasten der Langzeitarbeitslosen dafĂŒr gesorgt, dass die notwendige UnterstĂŒtzung immer mehr zurĂŒckgefahren wurde.

„Es ist Aufgaben von Journalisten, mit den tĂ€glichen Umfragen zu spekulieren. Aber das ist nicht meine Aufgabe“, so Steinmeier. „Ich kann keine 1b- und 1c-Lösungen im Kopf haben. Ich sorge mit allen guten Argumenten dafĂŒr, dass die SPD stark wird. Und sage, was wir wollen: eine Koalition mit den GrĂŒnen“, sagte Frank-Walter Steinmeier zu mehreren Fragen hinsichtlich einer möglichen Koalitionsbildung.

„Die Energiewende ist nicht von Angela Merkel erfunden worden“, stellte Steinmeier klar. Der Ausstieg aus der Atomenergie sei von Rot-GrĂŒn in die Wege geleitet werden. Alles sei auf einem guten Weg gewesen, bis Schwarz-Gelb das Rad der Geschichte habe zurĂŒckdrehen wollen. Inzwischen habe Umweltminister Altmaier die Energiewende drei mal gegen die Wand gefahren. „Damit riskiert man die ArbeitsplĂ€tze von morgen“, kritisiert Kraft das Chaos in der Energiepolitik. Kerstin Griese bestĂ€tigt, dass auch niederbergische Unternehmen die fehlende Planungssicherheit beklagen.

„Wir können das ganze FlĂŒchtlingsproblem nicht in Deutschland lösen“, sagte Ex-Außenminister Steinmeier zu einer Publikumsfrage, die die Situation in Syrien betraf. „Es wĂ€re aber schĂ€ndlich, wenn wir nicht mehr als 5000 FlĂŒchtlinge aufnehmen.“ Hannelore Kraft versprach, dass NRW nicht nur die vereinbarten 1000 FlĂŒchtlinge aufnimmt, „sondern doppelt so viele“. SolidaritĂ€t in schwierigen Zeiten beziehe auch Menschen in ferneren LĂ€ndern mit ein, verwies sie auf einen Grundwert der Sozialdemokratie.

Frank-Walter Steinmeier appellierte zum Abschluss an die Besucher der Veranstaltung: „Schickt uns Kerstin Griese als direkt gewĂ€hlte Abgeordnete nach Berlin, wir brauchen sie.“