Berlin

Jugend und Parlament 2000

Jugendparlament mit großer Mehrheit gegen Rechtsextremismus

Resolution „Keine Chance für Intoleranz und Gewalt“
Bericht von Daniel Pung: „Ein seltsames Gefühl mit interessanten Einblicken“

AP: Jugend im Parlament entschieden gegen Rechtsextremismus
dpa: Rechtsextremismus sorgte auch im Jugendparlament für Streit


Kerstin Griese und der „Jugendparlamentarier“ Daniel Pung.

„Fast wie im richtigen Leben“, titelte die Berliner tageszeitung (taz). 450 Jugendliche hatten im Reichstag im Rahmen der Veranstaltung „Jugend und Parlament“ eine unerwartete Kontroverse in der Frage der Bekämpfung des Rechtsextremismus ausgetragen. Auslöser der Auseinandersetzung war ein Resolutionsentwurf, der unter der Leitung der SPD-Bundestagsabgeordneten Kerstin Griese und Sebastian Edathy im Arbeitskreis "Miteinander - Nebeneinander - Gegeneinander" ausgearbeitet worden war. Dieses Papier sei zu einseitig auf das rechte Spektrum ausgerichtet, meinten Kritiker, die die Gefahr des Linksextremismus mit in die Resolution einbeziehen wollten. Als dann die CDU-Bundestagsabgeordnete Beatrix Philipp den Kompromiss anregte, den übergreifenden Begriff „Extremismus“ zu verwenden, regte sich Widerstand gegen eine Bevormundung durch Bundestagsabgeordnete. Es sei nicht gut, dass bei diesem wichtigen Thema eine Abgeordnete mit einigen Teilnehmern Änderungen durchsetzen wolle, kritisierte eine Bremerin laut einem Bericht der dpa-Korrespondentin. Und so wurde der unveränderte Resolutionsentwurf des Arbeitskreises mit großer Mehrheit angenommen.

Resolution „Keine Chance für Intoleranz und Gewalt“

Auf Vorschlag von Kerstin Griese hatte Daniel Pung aus Düsseldorf-Hellerhof an der Veranstaltung "Jugend und Parlament" teilgemommen. Ziel der Veranstaltung war es, den teilnehmenden jungen Menschen die Arbeitsweise des Bundestages näher zu bringen und den direkten Kontakt mit den Abgeordneten zu ermöglichen. Darüber hinaus hatten die Jugendlichen die Möglichkeit, an der Meinungsbildung mitzuwirken, in dem sie in Arbeitskreisen mit den Abgeordneten aktuelle politische Themen diskutieren.

"Gerade im Moment sind solche Veranstaltungen enorm wichtig. Jugendliche haben immer weniger Vertrauen in die Politik", so Kerstin Griese, die als eine der jüngsten Abgeordneten weiß, wie problematisch es ist, Jugendlichen einen Zugang zu Politik zu öffnen.

Daniel Pung ist Auszubildender im IT-Bereich und engagiert sich in Düsseldorf-Hellerhof in der kirchlichen Jugendarbeit. Besonders die Möglichkeit, in der Arbeitsgruppe „Internet“ mitzuwirken, habe das Herz des jungen IT-Fachmanns höher schlagen lassen, weiß die Rheinische Post zu berichten. „Die aktuelle politische Diskussion lässt mich hoffen, dass in diesem Bereich endlich mal etwas getan wird,“ erzählte Pung der in Düsseldorf erscheinenden Zeitung. Denn bei der Ausbildung für die Computerbranche herrsche ein großes Manko.

Bericht von Daniel Pung: „Ein seltsames Gefühl mit interessanten Einblicken“

Bundestag: Jugend und Parlament 2000

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