Niederberg/Ratingen | SommerTOUR

1. Tag der SommerTOUR

2. Tag: Von Ratingen über Langenberg nach Velbert

Beim Türkischen Elternverband Ratingen.

Bildung, Integration und die Inklusion Behinderter waren die Themen eines Besuchs von Kerstin Griese beim Türkischen Elternverein Ratingen. „Wir müssen alle mehr für die Integration tun“, betonte die Bundestagsabgeordnete, die im Rahmen ihrer Sommertour zum Gespräch mit den türkischen und deutschen Vereinsmitgliedern in das Clubhaus gekommen ist. „Bildung ist der einzige Schlüssel der Integration“, sagte Vereinsgeschäftsführer Sami Celik.

Mit großen Interesse ließ sich Griese die Arbeit mit behinderten Kindern vorstellen. In der ersten Gastarbeitergeneration habe es zunächst keine Behinderungen gegeben, da schon in der Türkei Gesundheitsprüfungen durchgeführt wurden. Die Probleme seien später entstanden. Es gehe darum, dass gerade auch Migrantenfamilien mit behinderten Kindern sowie Kindern mit Entwicklungsverzögerungen vor der Isolation zu bewahren, erfuhr die SPD-Familienpolitikerin.

Kerstin Griese fragte vor dem Hintergrund des Kölner Beschneidungsurteils nach den Erfahrungen in Ratingen. „Das Urteil hat viel Verunsicherung gebracht“, waren sich die Mitglieder des Elternvereins einig. Sie schilderten den kulturellen Hintergrund der Beschneidungszeremonie, die einen Schritt auf dem Weg zum Erwachsenwerden markiert. „Am wichtigsten ist, dass die Beschneidung mit ärztlichem Fachpersonal und mit einer Narkose stattfindet“, schilderte Griese ihre Position. „Denn das Kindeswohl steht an erster Stelle und muss mit der Religionsfreiheit in Einklang gebracht werden.“

Andrea Wissemann und Kerstin Griese im Langenberger Seniorenzentrum „Haus Meyberg“.

Anschließend besuchte Kerstin Griese das AWO-Seniorenzentrum Haus Meyberg in Langenberg. Einrichtungsleiterin Andrea Wissemann erklärte, welche Probleme es im Bereich der Altenpflege gibt. Griese weist auf die Positionen der SPD hin, die derzeitigen drei Pflegestufen den Bedürfnissen der Menschen anzupassen und auf fünf Stufen der Pflegebedürftigkeit zu erweitern. Vor allem bei demenziell erkrankten Menschen bisher eine ausreichende Einstufung und Versorgung nicht möglich. Wisseman kritisiert, dass die seit neuestem bestehende besondere Betreuungsleistung von 100 Euro pro Monat nur etwa drei Euro pro Tag bedeuten. Das sei zu wenig, um ein pflegendes Familienmitglied ausreichend unterstützen zu können.

Kerstin Griese sprach ein besonderes Dankeschön an das Pflegepersonal aus: „Die Leistungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Altenpflege gilt es, stärker zu würdigen.“ Die Bedeutung einer qualifizierten und fundierten Ausbildung sei für die Arbeit sehr wichtig, so Andrea Wissemann. Ein wahlloses Einsetzen von Menschen, die keine Ausbildung im Pflegebereich absolviert haben, sei keine realistische Lösung.

Wisselmann führte die Velberter Bundestagsabgeordnete durch die gerade frisch renovierte Einrichtung. Das Haus Meyberg setzt insbesondere auf die Offenheit des Hauses und gute Betreuung in Form von Wohngruppen, die sich jeweils zu zwölf Personen in einer Wohnküche zusammen finden. Zahlreiche Aktionen auch über die Kernaufgabe hinaus begleiten das innovative Konzept der Einrichtung, beispielsweise ein Aktionstag gegen Rassismus.

Kerstin Griese mit einer Zwergziege im Velberter Herminghauspark.

Beeindruckt zeigte sich Kerstin Griese von der Neugestaltung des Herminghausparks in Velbert. Ralph Güther und Tobias Schiffer von den Technischen Betrieben Velbert führten die Bundestagsabgeordnete durch den großzügigen Park, der schon seit 100 Jahren besteht. „Es ist für jeden etwas dabei“, freute sich Kerstin Griese. „Ein toller Wasserspielplatz für die Kinder und der Streichelzoo und die Tiergehege ziehen Groß und Klein an.“

Die umfassende Neuausrichtung des Parkgeländes und die Wiederbepflanzung der historischen Lindenallee, die durch den Orkan Kyrill 2007 zerstört wurde, wurden in den letzten acht Jahren in insgesamt drei Abschnitten realisiert. Im Jubiläumsjahr zieht der Park nun viele Besucherinnen und Besucher an. „Ich freue mich, dass es mitten in Velbert eine grüne Oase mit vielen Spielgelegenheiten und schönen Bänken zur Erholung gibt“, so Griese.

Aus den Mitteln des Förderprogramms Soziale Stadt wurden mehrere Tiergehege errichtet und eine Natur-Lehrwerkstatt erbaut, die von Kitas, Schulklassen und Privatpersonen genutzt wird. Die SPD-Abgeordnete bedauerte, dass die Bundesregierung das Programm Soziale Stadt gekürzt hat und solche wichtigen Baumaßnahmen dann nicht mehr umgesetzt werden können. Ein Open-Air-Schachfeld, wo sich Seniorinnen und Senioren täglich verabreden, und interaktive „Kükelhaus“-Spielgeräte bereichern den Park. Auf dem Rundgang hat Kerstin Griese die verschiedenen Seiten des Herminghausparks kennengelernt und zog als Resümee: „Ein echtes Schmuckstück für Velbert.“

Türkischer Elternverband Ratingen
Haus Meyberg
Herminghauspark

3. Tag der SommerTOUR

18.7.12

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