Niederberg/Ratingen | SommerTOUR

2. Tag der SommerTOUR

3. Tag: Von Heiligenhaus nach Neviges

Heimleiter Jörg Dornieden, Kerstin Griese MdB und die Lebenshilfe-Chefin Ursula Weidenfeld.

Den dritten Tag ihrer Sommertour startete Kerstin Griese mit einem Besuch der Heiligenhauser Wohnheims der Lebenshilfe. Ursula Weidenfeld, die Vorsitzende der Lebenshilfe im Kreis Mettmann, Heimleiter Jörg Dornieden und Ursula Bornmann, die pädagogische Gesamtleiterin, begrüßten Griese sehr herzlich und informierten die SPD-Politikerin über aktuelle Entwicklungen und Themen.

Kerstin Griese, Ursula Weidenfeld und Ursula Bornmann.

Griese war beeindruckt von dem großen Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und den vielfältigen Angeboten für die 40 Bewohnerinnen und Bewohner, die in Heiligenhaus in fünf Wohngruppen zusammen leben. „Die familiäre und einladende Atmosphäre des Wohnheims ist einfach toll. Man spürt, dass die Menschen sich hier wohlfühlen und die Bewohnerinnen und Bewohner sehr aktiv in alle Belange einbezogen werden“, sagte Griese. So hängen an allen Wänden von der Kunstgruppe gestaltete Bilder, den Bewohnerinnen und Bewohnern werden außerdem Trommel-, Koch- und Werkgruppen, Schwimmen, Reiten und ein Chor angeboten. Auch auf integrative Zusammenarbeit mit der Umgebung wird viel Wert gelegt. Neben einem Stammtisch in einer örtlichen Gaststätte und der Teilnahme am Weihnachtsmarkt werden zum jährlichen Sommerfest immer alle interessierten Bürgerinnen und Bürger eingeladen. Auch Griese nahm schon häufig daran teil und freute sich über eine Einladung fürs nächste Jahr.

Im Gespräch betonte Weidenfeld die große Bedeutung der Eltern der Bewohnerinnen und Bewohner, die in dem Elternverband Lebenshilfe selbstverständlich an erster Stelle stehen und mitbestimmen. Mittlerweile ist die Lebenshilfe auch ein Fachverband, deren Expertinnen und Experten Kerstin Griese als Vorsitzende des Familienausschusses im Bundestag mehrfach bei Fachfragen berieten.


Pfarrer Ingolf Kriegsmann, Kerstin Griese MdB und Wülfraths SPD-Bürgermeisterkandidat Manfred Hoffmann.

Anschließend besuchte sie Pfarrer Ingolf Kriegsmann in seiner Gemeinde und besichtigte gemeinsam mit ihm die Wülfrather Stadtkirche. Griese, die auch Kirchenbeauftragte der SPD-Fraktion und Mitglied der evangelischen Kirchensynode ist, wurde vom Wülfrather SPD-Fraktionsvorsitzenden Manfred Hoffmann und der stellvertretenden Bürgermeisterin Bettina Molitor begleitet.
Die Stadtkirche ist das älteste Gebäude Wülfraths und vereint drei architektonische Epochen. Turm und Nordseitenschiff stammen aus dem zwölften Jahrhundert, sind romanisch, das Mittelschiff gotisch und das 1524 fertiggestellte Südschiff spätgotisch. Ursprünglich war die Kirche katholisch, wurde aber reformiert. Sie brannte zwei Mal nieder, wurde beide Male renoviert, der ursprüngliche Stil beibehalten.
Pfarrer Ingolf Kriegsmann, der seit achtzehn Jahren in Wülfrath ist und die Stadtkirche als „Schmuckstück“ bezeichnet, tauschte sich mit Kerstin Griese über Gemeindearbeit, aber auch über die wirtschaftliche Situation der Kirche aus. Falls man die in dieser Region einmaligen gotischen Fresken im Mittelschiff aufarbeiten lassen würde, würden hohe Summen benötigt. Kerstin Griese befand „die Kirche im Zentrum prägt das Bild der Stadt.“ Die Wülfrather Abgeordnete interessierte sich besonders für das vielfältige Gemeindeleben. Zurzeit unterhält die Gemeinde Wülfrath zwei Kirchen, sowie zwei Gemeindezentren, beschäftigt vier Pfarrer und hat etwa 6500 Mitglieder.

Kerstin Griese und Raimund van der Höh führen über den Nevigeser Friedhof.

Der jüdische Friedhof in Neviges war Ziel einer Wanderung, die die SPD im Rahmen ihres „Sommer in Velbert ’09“ in Kooperation mit Kerstins SommerTOUR organisiert hat. „Ich möchte, dass die jüdischen Friedhöfe nicht in Vergessenheit geraten“, sagte die Historikerin Kerstin Griese, die sich viel mit dem Judentum im Rheinland beschäftigt hat. „Neben dem Nevigeser Friedhof Im Kuhlendahl gibt es auch noch den Velberter Friedhof am Nordpark und den in Langenberg am Oberen Eickeshagen.“

Griese zeigte den interessierten Bürgerinnen und Bürgern gemeinsam mit dem Juso Raimund van der Höh die abseits gelegene Begräbnisstätte. „Auch im Herzogtum Berg wurden die Juden diskriminiert. Das ist der Grund dafür, dass den jüdischen Gemeinden oftmals ein schwer zugängliches und für die Bewirtschaftung ungeeignetes Gelände zugewiesen wurde“, erklärte die Velberter Bundestagsabgeordnete. Der älteste Stein auf dem Friedhof stamme aus dem Jahr 1791, sagte von der Höh. Die erste urkundliche Erwähnung gehe auf das Jahr 1814 zurück.

Die Grabsteine zeugen von 23 Einzelgräbern. Außerdem befindet sich auf dem Friedhof ein Massengrab von 30 russischen Zwangsarbeitern.

Kerstin Griese bot einen Überblick über die Geschichte der Juden in Deutschland bis zur Zeit des Nationalsozialismus und erzählte über die zunehmende Ausgrenzung und Verfolgung. „Heute leben wieder fast 100.000 Juden in Deutschland, viele davon aus der ehemaligen Sowjetunion.“

4. Tag der SommerTOUR

Lebenshilfe Kreis Mettmann
Ev.-ref. Kirchengemeinde Wülfrath

9.7.09

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