Niederberg/Ratingen | Patenschaftsprogramm USA

Enisa Druzic berichtet aus Riverside/California

Stabwechsel Ende Juli: Die Kauffrau Enisa Druzic wird vom Schüler Lasse Krieger abgelöst

Enisa Druzic (rechts) auf dem Multicultural Youth Festival in Riverside.

Die Ratingerin Enisa Druzic arbeitet in der zweiten Hälfte ihres USA-Jahres als „Teller“ bei der Altura Credit Union. „Ich bin am Bankschalter beschäftigt und nehme Einzahlungen, Daueraufträge, Auszahlungen entgegen“, schreibt sie in einer Mail an Kerstin Griese, die die Patenschaft für Enisa Druzic übernommen hat. Die 23-Jährige Kauffrau hat ein Stipendium über das Parlamentarischen Patenschafts-Programms (PPP) des Bundestages und des US-Kongresses erhalten. Ihre Banktätigkeit schließt sich an einen halbjährigen College-Besuch an.

„Ich handele täglich mit viel ,Cash‘ und ,Checks‘“, berichtet Druzic. „Das amerikanische Geldsystem ist schon was anders. Die Privatleute bezahlen oft mit einem Scheck.“ Eine Credit Union sei so ähnlich aufgebaut wie eine Bank. „Sie ist jedoch eine Non-Profit-Organisation, und man muss ,member‘ sein. Dazu muss man entweder in der Provinz arbeiten, leben, zur Schule gehen oder einer Kirchengemeinde angehören.“ Die Credit Union gehe auf die in Deutschland begründeten Raiffeisen-Banken zurück, erzählt die Ratingerin.

Die ersten drei Wochen in der Bank hat Druzic an einem Training teilnehmen müssen und hat drei Auswahltests durchlaufen, die sie alle bestanden hat. Es sei nicht leicht gewesen eine gute Arbeit zu finden. „Sehr oft werden bilingual Sprechende gesucht. Das heißt Englisch und Spanisch.“ In Kalifornien lebten sehr viele aus Mexiko stammende Menschen, in Riverside zirka fünfzig Prozent. „Als ich gefragt wurde, ob ich ,bilingual‘ sei, sagte ich, dass ich ,4-lingual‘ sei. Ich spreche Deutsch, Englisch, Bosnisch und Französisch. Da wurde ich aber angeguckt … Doch leider spreche ich kein Spanisch.“

Eniza Druzic hat in Kalifornien auch eine ehemalige amerikanische PPP-Stipendiatin kennengelernt. „Wendy Jung war ein Jahr in ,Good Old Germany‘, in Erfurt. Schon lustig dass ich mich mit ihr auf Deutsch unterhalten kann. Sie hat vorher kein Deutsch gesprochen, alles in Deutschland gelernt. Ihre Eltern kommen ursprünglich aus Hongkong.“

Beeindruckend fand Druzic das Multicultural Youth Festival in Riverside. „Es waren fast alle Länder der Welt vertreten.“ Druzic hat beim deutschen, bosnischen und kroatischen Stand mitgeholfen. „Auf diesem Festival habe ich die mexikanische Folklore kennengelernt.“ Diese möchte sie jetzt selbst lernen. „Ich habe fünf Jahre bosnische Folklore getanzt und möchte daran gerne anknüpfen.“

Enisa Druzic: „Ich habe wieder sehr nette Menschen aus verschiedenen Kulturen kennengelernt. Es ist ein schönes Gefühl, wenn man über seine Erfahrungen und Kultur erzählen kann und sich andere Menschen dafür interessieren.“

Ende Juli endet der Druzics US-Aufenthalt. Sie wird dann abgelöst von dem Wülfrather Gymnasiasten Lasse Krieger. Er wird als „Botschafter Deutschlands“ ein Jahr lang den Nordkreis Mettmann in Fayetteville/Arkansas vertreten und dort die Highschool besuchen. Der 16-Jährige engagiert sich in der Schülervertretung, der evangelischen Kirche sowie im projektp07.

Enisa Druzic am Riverside College
projektp07

19.6.07

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