Berlin | Reden

„Vermittlung in psychosoziale Beratungsstellen“

Plenardebatte zum Thema „Spätabtreibungen“

RealPlayerDie TV-Aufzeichnung der Plenarrede

Kerstin Griese im Bundestagsplenum  DSL

Kerstin Grieses Rede im Bundestag. Das Protokoll

Tagesspiegel: Mehr Hilfe im Konfliktfall
taz: Schutz des Lebens?
Rheinische Post: Streit um Spätabtreibun
AFP: Bundestag debattiert
ddp: Schutz des Lebens?

Kerstin Griese hat sich in der Bundestagsdebatte über Spätabtreibungen nachdrücklich dafür ausgesprochen, Ärzte zu verpflichten, Schwangere in eine Beratung zu vermitteln. Es sei eine Lücke im Gesetz, dass ausgerechnet beim „schwierigsten Schwangerschaftskonflikt“ eine psychosoziale Beratung nicht sichergestellt sei. Die Frauen würden zu oft mit einer medizinischen Beratung allein gelassen. Dabei tendierten die Ärzte zu schnell in Richtung Abbruch der Schwangerschaft, wenn eine eventuelle Behinderung diagnostiziert wird, kritisierte Griese: „Sei es offensichtlich – ich kenne Fälle, wo Ärzte gesagt haben, das lohne sich nicht mehr –, sei es unterschwellig, sei es aus Angst vor Haftungsklagen, was ich übrigens besonders perfide finde, sei es aus mangelnder Sensibilität, sei es aus reiner Konzentration auf die medizinisch-technische Seite, was ja beruflich bedingt ist, oder aus Hilflosigkeit.“

Griese betonte die Notwendigkeit einer ergebnisoffenen Beratung und die Vermittlung von Kontakten zu Selbsthilfegruppen und Behindertenverbänden. Es gehe darum, als Gesetzgeber ein Zeichen zu setzen, dass das Leben mit Behinderung gelingendes und erfülltes Leben ist.

Laut Kerstin Griese seien gesetzliche Regelungen nur dann sinnvoll, wenn sie konkret helfen. „Wir wollen keine statistisch feine Aufschlüsselung der Abtreibungsgründe.“ Gleichzeitig machte die SPD-Politikerin deutlich, dass Appelle allein nicht ausreichen. „Werdendes Leben kann nur mit der Mutter, nicht gegen sie geschützt werden.“´

Änderung des Gesetzes zur Vermeidung und Bewältigung von Schwangerschaftskonflikten (Gruppeninitiative Griese/Göring-Eckardt/Nahles et al.)
Vergleich der Gesetzentwürfe Griese/Göring-Eckardt/Nahles et. al. und Kauder/Schmidt/Singhammer/Falk

Vor der Bundestagsdebatte über Spätabtreibungen

18.12.08

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