Berlin | Reden

FSJ und Bundesfreiwilligendienst: Kritik an Doppelstruktur

Griese kritisiert in der Bundestagsdebatte die entstandene Verunsicherung

Kerstin Grieses Rede im Bundestag. Das Protokoll

dapd: Bundesfreiwilligendienst

Deutliche Kritik hat Kerstin Griese an dem neu einzuführenden Bundesfreiwilligendienst geübt und die neben dem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) entstehende Doppelstruktur bemängelt. „Es besteht die Gefahr einer Zweiklassengesellschaft zwischen denen, die im FSJ sind, und denen, die im neuen Bundesfreiwilligendienst sind“, sagte die SPD-Politikerin in der Bundestagesdebatte.

„Die Bundesregierung hat es geschafft, alle zu verunsichern: erstens die jungen Menschen, die wissen wollten, wie es bei ihnen biografisch weitergeht, zweitens die Menschen in den Einrichtungen, die ihre Zivis und FSJler zu schätzen wissen, drittens die Träger, die qualifizierte Angebote machen wollen und Planungssicherheit brauchen. Wir haben in kurzer Zeit von fünf verschiedenen Modellen gehört: von der Verkürzung des Zivildienstes, von der freiwilligen Verlängerung, von der Abschaffung, von der Aussetzung und nun vom neuen Bundesfreiwilligendienst“, blickte Griese auf das Hin und Her in den letzten Monaten zurück.

Kerstin Griese erinnerte daran, dass das Jahr 2011 zum „Europäischen Jahr der Freiwilligentätigkeit“ erklärt wurde. Das freiwillige Engagement solle mehr anerkannt werden, und die Menschen sollen für die Bedeutung der Freiwilligentätigkeiten sensibilisiert werden. „Nutzen Sie diese Chance!“ appellierte Griese in ihrer Plenarrede an die Regierung. „Zeigen Sie etwas mehr Herzblut!“ forderte sie die Familienministerin Schröder auf. „Denn es ist eine große Chance, die wir alle ergreifen sollten. Wir brauchen in Deutschland bessere Strukturen zur Förderung des freiwilligen Engagements.“

Der lange Abschied vom Zivildienst

27.2.11

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