Berlin | Reden

Kerstin Griese: „Kinder und Jugendliche stark machen“

Plenardebatte über „Gewalt in der Gesellschaft“

RealPlayerDie TV-Aufzeichnung der Plenarrede

Kerstin Griese im Bundestagsplenum

Das Bundestagsprotokoll

„Gewalt und Gesellschaft – Ursachen erkennen, Werte vermitteln, friedliches Zusammenleben stärken“ lautete der lange Titel eine ebenfalls sehr ausführlichen Debatte, die der Bundestag in einer seiner letzten Sitzungen der Legislaturperiode führte. Hintergrund war der Erfurter Amoklauf vor über zwei Monaten. Als Konsequenz hatte der Bundestag eine Verschärfung des Waffengesetzes und einen besseren Jugendschutz beschlossen.

Kerstin Griese (35) ist im Familienausschuss für den Jugendschutz zuständig und hat das neue Jugendschutzgesetz federführend in den Bundestag eingebracht. „Schülerinnen und Schüler haben mir in den Wochen nach dem Amoklauf oft gesagt, eine ähnliche Tat könnte auch an ihrer Schule passieren. Wir müssen das sehr ernst nehmen. Es zeigt, wie viele Ängste es gibt.“

Kerstin Griese fordert eine gesamtgesellschaftliche Debatte über Gewalt und Gewaltdarstellungen ein. Sie nannte in ihrer Rede Programme der Bundesregierung, die gegen Gewalt wirken. „Damit werden Jugendliche unterstützt, die sich gegen Gewalt und für Toleranz und Demokratie engagieren.“

Die Velberter Jugendpolitikerin sagte, dass sie es für einen ganz großen Fortschritt halte, dass endlich eindeutig klargestellt sei, dass Gewalt kein geeignetes Erziehungsmittel ist. „Kinder, die von ihren Eltern ohne Schläge und ohne Gewalt erzogen werden, werden besser in der Lage sein, anderen gegenüber tolerant zu sein und Konflikte gewaltfrei zu lösen.“

Die Darstellung von Brutalität und Gewalt in allen denkbaren Medien dürfe nicht auf Kinder einwirken, als sei das eine Möglichkeit der Konfliktlösung, sagte Griese. „Gerade deshalb brauchen Kinder und Jugendliche in der modernen Mediengesellschaft feste Werte und Normen. Unser Ziel ist es, Kinder und Jugendliche stark zu machen, damit sie selbstbewusst gegen Gewalt eintreten können, damit sie sich für gewaltfreie Konfliktlösungen entscheiden.“ Das sei ein wirksamer Schutz vor Gewalt in der Gesellschaft. Es gehe um mehr Aufmerksamkeit, Verantwortung füreinander und friedlichen Umgang miteinander, unterstrich sie am Ende ihrer Rede.

Bundesjugendministerium

09.07.02

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