Niederberg/Ratingen | Kerstin Griese trifft …

Kerstin Griese trifft … Renate Schmidt

„Eltern brauchen Zeit für ihre Kinder“

Velberter Zeitung: Geld allein bringt Familienpolitik nicht voran

Die Ministerin und die Ausschussvorsitzende.

Bereits 16 offene Ganztagsgrundschulen gibt es in Velbert, erfuhr Familienministerin Renate Schmidt auf der „Kerstin Griese trifft …“-Veranstaltung im Forum Niederberg. „Zwei Millionen Euro aus dem Ganztagsschulprogramm des Bundes sind bereits hierher geflossen“, sagte die Velberter Abgeordnete Griese.

Renate Schmidt fand dafür lobende Worte: „In meiner Heimat, dem Freistaat Bayern, gibt es nicht eine einzige. Die verwenden die Ganztagsschul-Mittel, um Hauptschulen auszubauen.“ Dabei sei für die Vereinbarkeit von Kind und Beruf insbesondere eine gute Betreuung und Förderung der jüngeren Kinder entscheidend, weiß die Ministerin.

Bürgermeister Stefan Freitag, der unter den 130 Besucherinnen und Besuchern saß, freute sich über das Lob der Ministerin. Einig waren sich Freitag und Schmidt in Forderung, dass die Landesregierung dafür sorgen muss, dass die Finanzmittel für den Ausbau der Unter-Dreijährigen-Betreuung in den Kommunen ankommen.

„Nach den Ganztagsgrundschulen sind die Krippen, altersgemischten Kindergärten und die Tagespflege der zweite Schritt der familienfreundlichen Erneuerung unseres Landes“, unterstrich die Familienausschussvorsitzende Kerstin Griese. „Dafür stehen bundesweit 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung, die durch die Einsparungen bei der Sozialhilfe frei werden.“

Bürgermeister Stefan Freitag gab das Lob für die Velberter Familienpolitik an die Wohlfahrtsverbände weiter, ohne die das Engagement für die Kinder nicht möglich sei. Mit der AWO und dem SKFM bekamen zwei dieser Verbände die Gelegenheit, ihre Aktivitäten auf der Veranstaltung vorzustellen.

Rückenwind für ihre Politik sahen Schmidt und Griese in dem am selben Tag in Berlin veröffentlichten Familienbericht. „Es ist zu lange auf Geld gesetzt worden“, fasste die Ministerin ein Resultat des von einer Expertenkommission erstellten Berichts zusammen. Deswegen werde jetzt auf eine verbesserte Infrastruktur für Kinder gesetzt. Ein anderes „Zauberwort“ laute „Zeit“. Eltern bräuchten Zeit für ihre Kinder. Da müsse die Wirtschaft mehr tun, forderte sie. Denn die Politik habe mit dem Teilzeit- und dem flexiblen Elternzeitgesetz ihre Hausaufgaben getan.

Familienministerium: Familienbericht
Die Zeit: Keine Privatsache

17.8.05

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