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Ministerin Renate Schmidt wurde beim Eintreffen von Bürgermeister Freitag und Kerstin Griese (l.) begrüßt. WAZ-Bild: SGS
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Renate Schmidt kam (nicht nur) als
Gratulantin, um Velbert lobende Glückwünsche für die flächendeckende
Umsetzung der Offenen Ganztagsgrundschule und die bevorstehende
Gründung eines "Lokalen Bündnisses Familie" auszusprechen. Letzteres
ist bundesweit schon das 190. und basiert auf ihrer Initiative.
Die Bundesfachministerin (seit 2002) war jetzt die erste Talk-Partnerin
in der wegen des Wahlkampfes ausgebauten Herbststaffel der Reihe
"Kerstin Griese trifft . . .", die im Forum viele Besucher anzog. So
viele, dass die Bestuhlung mit kleinen Sitzrunden an Tischchen vor dem
Podium mit den zwei knallroten Talk-Sesseln eilends ergänzt werden
mussten und es letztlich für einige Interessenten nur noch Stehplätze
gab.
Die SPD-Kandidatin Kerstin Griese (MdB) - zugleich in Berlin
Familienausschuss-Vorsitzende - lieferte ihrem Gast manches Stichwort
zur bislang umgesetzten Familienpolitik und zu Aussagen im aktuellen
Wahlmanifest. Die Bundesfamilienministerin, die u. a. mit dem Thema
Elterngeld in den Wahlkampf zieht, nutzte die Vorlagen - gleichermaßen
souverän-locker und unterhaltsam wie auch pointiert und
unmissverständlich klar in ihrer Position - für eine Bilanz des bislang
Erreichten und für die Erläuterung ihrer künftigen Arbeitsziele sowie
zwecks Abgrenzung gegenüber der Union. Die dreifache Mutter Renate
Schmidt hält es für einen Fehlschluss, dass nur mit materiellen
Leistungen etwas zu erreichen ist. Sie setzt statt dessen vielmehr auf
einen "Mix von Maßnahmen". Deutschland brauche z. B. eine bessere
Infrastruktur mit mehr und besseren Betreuungsangeboten; und die
Familien brauchten mehr Zeit für sich. Hierzu will sie - erneut - die
Wirtschaft ins Boot holen.
Ihre Resonanz vor Ort war sichtlich und hörbar positiv. Es gab
wiederholt Applaus und viel zustimmendes Kopfnicken. Das galt beileibe
nicht nur für Parteigänger, sondern auch für andere, einschließlich des
parteilosen Bürgermeisters Freitag und der Vertreter von
Sozialverbänden. 18.08.2005
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