Ein Stück Düsseldorf in Berlin
Übergabe von Erde aus Düsseldorf am 28. November 2000 durch Kerstin Griese, MdB
Liebe Düsseldorferinnen und liebe Düsseldorfer,
nun werden wir gemeinsam die Erde, die wir aus Düsseldorf mitgebracht haben, in das Haacke-Kunstwerk Der Bevölkerung füllen. Es sind einige Kilo Erde zusammen gekommen. Ich freue mich, dass wir ein Stück Düsseldorf nach Berlin gebracht haben und dafür hier im Reichstag einen Platz finden.
Im April diesen Jahres hat der Bundestag die Haacke-Installation mit einer Mehrheit von nur zwei Stimmen gebilligt. Anstoß nahmen viele an dem Titel des Kunstwerks Der Bevölkerung. Dadurch wird ausgedrückt, dass das Kunstwerk auch den zur Zeit 7,4 Millionen Nichtdeutschen, die mit uns leben, gewidmet ist. Die Sprache ist ein wichtiges Mittel, um zu zeigen, dass wir uns für alle hier lebenden Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft, einsetzen wollen. Die Sprache ist auch ein Mittel, um Zeichen zu setzen. Das finde ich sehr wichtig und möchte dies mit Euch hier tun.
Ich finde es eine schöne Idee, durch diese Erde eine Verbindung sowohl zwischen Düsseldorf und Berlin, zwischen der Landeshauptstadt und der Bundeshauptstadt, aber auch zwischen Düsseldorf und all den anderen Städten Deutschlands, aus denen schon Erde in den Trog geschüttet worden ist, herzustellen.
Diese Erde hier symbolisiert sehr viele Orte und Bereiche aus Düsseldorf: Ich habe zusammen mit dem Benrather Landtagsabgeordneten Hans-Peter Milles und weiteren Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitikern Erde aus dem Benrather Schlosspark, aus dem Französischen Garten, gesammelt. Jürgen Illmer vom Ortsverein Reisholz/Hassels hat in Flingern in einer Industriebrache seinen Spaten angesetzt. Damit stellen wir eine Verbindung her zwischen Geschichte und Kultur einerseits, und Arbeit und Industrie andererseits.
Einer von euch hat Rheinkiesel am Flussufer aufgelesen, andere haben Erde von einem Kinderspielplatz oder dem Gelände der Universität mitgebracht. Viele haben Erde aus dem eigenen Garten oder vom Balkon mitgebracht. So hat jedes Häufchen Erde für jede Einzelne und jeden Einzelnen einen besonderen Bezugspunkt. Hinter jedem Häufchen Erde steckt eine besondere Idee und Geschichte. Diese Vielfältigkeit soll hier im Reichstag durch das Kunstwerk erzählt werden.
Ich freue mich, dass wir hier gemeinsam einen Beitrag dazu leisten, dass dieses Kunstwerk wächst und auch Düsseldorf daran seinen Anteil hat. In den Medien wird sicherlich weiter über das Kunstwerk berichtet werden, so dass wir den Verlauf weiterverfolgen können. Ich bedanke mich noch einmal bei euch allen und wünsche euch weiterhin einen interessanten Aufenthalt in Berlin.
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