Berlin

„Stimmung an der Basis ernst nehmen“

Kerstin Griese zeigt sich gegenüber Westpol und der WAZ optimistisch

WAZ: Entspannte Signale von der Basis
Berliner Zeitung: Heftige Kritik an den Kritikern

Kerstin Griese hat sich im Gespräch mit der WDR-Fernsehsendung Westpol dafür eingesetzt, dass die Politik der Erneuerung fortgesetzt wird. Auch aus nordrhein-westfälischer Sicht sei es wichtig, dass die Stimmung an der Basis ernst genommen werde, erklärte sie am Rande der SPD-Parteivorstandssitzung in Berlin.

Auf die Frage, wie es mit den Reformen weitergehe und ob das Tempo gedrosselt werden solle, antwortete Griese: „Es geht nicht darum, die Politik zu verändern.“ Sie sei der Überzeugung dass die Agenda 2010 richtig sei. „Aber es geht darum, wie die Menschen mitgenommen werden.“ Dies sei in der Parteivorstandsitzung in einer „durchaus konstruktiven Stimmung“ zur Sprache gekommen, so Griese vor der Westpol-Kamera.

Eine echte Überraschung sei der Vorschlag gewesen, Klaus-Uwe Benneter als Generalsekretär vorzuschlagen. „Ich kenne ihn ein wenig aus der Fraktion, aber sonst nur aus Geschichtsbüchern“, kommentierte Kerstin Griese gegenüber der Süddeutschen Zeitung die Nominierung. Der Juso-Bundesvorsitzende Benneter war 1977 vom damaligen SPD-Geschäftsführer Egon Bahr aus der SPD ausgeschlossen worden.

Kerstin Griese wendet sich dagegen, dass über die Zusammensetzung des Kabinetts spekuliert wird. „Wir brauchen keine weiteren Personaldiskussionen.“ Dagegen müssten Fehler in der Regierungsarbeit konsequent behoben werden. Autobahnmaut und die erhebliche Zusatzbelastungen der Betriebsrenten seien zwei Themen, die sie den Menschen vor Ort kaum noch vermitteln könne. „Hier sehe ich Handlungsbedarf.“

Im Gespräch mit Angela Gareis, der Berliner WAZ-Korrespondentin, berichtete die Velberter Abgeordnete von positiven Anrufen und einem aufschlussreichen Abend mit den Jusos. „Das Tandem Schröder/Müntefering wird als Garant dafür gesehen, dass es mit der Partei wieder vorwärts geht“, zitiert die WAZ. „Viele vertrauten darauf, in Franz Müntefering einen Vorsitzenden zu bekommen, der die Partei besser versteht. Jetzt gelte es, den Reformkurs zu halten, handwerkliche Mängel abzustellen und vor allem Ziele zu erklären“, schreibt die in Essen erscheinende Zeitung über das Gespräch mit Kerstin Griese.

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11.2.04

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