Berlin |
Politiktage
Man hört von verschiedenen Menschen, dass die Politik nichts für Jugendliche sei. Das kann ich aber nicht bestätigen, da ich selber schon als Jugendlicher Erfahrungen mit und in der Politik gemacht habe. Da ich vor Jahren mit geholfen habe, einen Jugendgemeinderat aufzubauen, und wir es auch geschafft haben, ihn zu gründen, wenn es auch einige Zeit gedauert hat. Die Arbeit, aber vor allem die Zeit war es wert gewesen, die wir da rein investiert haben. Gut wir hatten nicht das Recht, mit abzustimmen, wenn es um jugendspezifische Themen ging, aber wir hatten es soweit gebracht, dass die Politiker uns zuhörten. Das war, fand ich doch, schon ein Erfolg.
So, jetzt aber zu denn Politiktagen in Berlin. Als ich das erste mal von diesen Tagen hörte, habe ich mir gedacht: "Oh da hat sich ja mal einer Gedanken gemacht, was die Jugend angeht. Sollte es den älteren Herrschaften da oben doch endlich mal auf gefallen sein, dass die Jugend ihre und unsere Zukunft ist?" Seien wir doch mal ehrlich wie viele junge, wirklich junge Politiker kennen wir schon? Es sitzen doch hauptsächlich Menschen mittleren Alters dort, oder? Klar gibt es auch Ausnahmen, aber leider aber zu wenige.
Dass sich aber Jugendliche für die Politik interessieren hat allerdings allein schon die Teilnehmerzahl der Jugendlichen gezeigt, die bei diesen Tagen mit von der Partie waren. Es waren insgesamt 7000 Jugendliche aus der gesamten Bundesrepublik. Viele waren entweder schon aktiv oder wollten es bald werden. Dabei ist es doch egal, wo und wie. Sei es nun im Jugendgemeinderat, bei einer Partei oder bei einer anderen Jugendorganisation. Hauptsache ist doch, dass sie sich engagieren, denn nur so lässt sich einiges verändern in dieser Welt.
Was haben uns diese Tage gebracht? Also, es bestand die Möglichkeit, sich zu verschiedenen Themenworkshops anzumelden, beispielsweise Öffentlichkeitsarbeit und Presse, aber auch Führungen in verschiedenen Botschaften und Institutionen standen auf dem Programm. Es blieb aber auch noch genug Zeit, um sich Berlin an zu gucken. Untergebracht war unsere Gruppe im Jugendgästehaus Central, andere Teilnehmer durften in Turnhallen übernachten. Das Essen gab es in der Mensa in der Technischen Universität, in der man sich auch einige Podiumsdiskussionen anhören konnte. Die waren sehr interessant, besonders die Eröffnungs-Podiumsdiskussion mit Ministerin Christine Bergmann, Kerstin Griese, MdB, und noch vielen anderen interessanten Leuten.
Dass es bei solchen Großveranstaltungen zu Pannen kommt das bleibt ja wohl nicht aus. Ich möchte aber trotzdem eine beim Namen nennen: Und zwar wollte ich mit ein paar anderen einen Worksshop besuchen, der gar nicht statt gefunden hat. Aber statt dieses bekannt zu geben, durften wir geschlagene 45 Minuten warten bis dann einer kam, der uns mitteilte, dass der Workshop ausfiel. So etwas empfinde ich als eine schlechte Organisation. Es ist doch wohl nicht zu viel verlangt, frühzeitig durch einen Aushang bekannt zu geben, dass das Angebot nicht statt findet, oder? Dann hätte man sich schließlich noch einen anderen Workshop aussuchen können
Im großen
und ganzen kann ich aber sagen, dass mir die Tage in Berlin gefallen haben und
ich es begrüßen würde, wenn so eine Veranstaltung noch mal statt
finden würde.
Stefan
Gämlich, Wülfrath
17.4.02