Berlin | Netzwerk Berlin

Verzahnung von Familien-, Bildungs- und Wirtschaftspolitik

Netzwerk Berlin fordert Große Koalition zu grundlegenden Reformen auf

Im Wortlaut: Netzwerk-Papier zur Familien- und Bildungspolitik im ökonomischen Kontext

Eine „Verzahnung der Politikfelder Familie, Bildung und Wirtschaft“ fordert ein Positionspapier, das von den Netzwerk-Sprecherinnen Kerstin Griese und Nina Hauer in Berlin vorgestellt wurde. Ein ganz besonders dringliches Thema sei dabei die Bekämpfung von Kinderarmut. „Sie findet sich insbesondere dort, wo den Eltern der Zugang zu ausreichendem eigenem Erwerbseinkommen fehlt“, heißt es in dem Papier des Netzwerks Berlin. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist folglich die Basis der vier zentralen Forderungen: Weiterer Ausbau der Kinderbereuung mit einem Rechtsanspruch ab dem zweiten Lebensjahr, ein lohnbezogenes Elterngeld, der Kinderzuschlag für besonders niedrige Erwerbseinkommen und die steuerliche Förderung familienunterstützender Dienstleistungen.

Das Netzwerk fordert, die Integrationschancen von Kindern mit Migrationshintergrund durch eine frühzeitigere und umfassendere Einbeziehung in öffentliche Bildungs- und Betreuungsangebote nachhaltig zu verbessern. „Nirgendwo sonst in den Industrieländern hängen Bildungserfolge so sehr vom sozialen Status der Eltern ab, wie in Deutschland.“ Dabei entscheide der Bildungsstand über die Lebenschancen für Menschen. „Verteilungsgerechtigkeit und Chancengerechtigkeit gehören zusammen. Bildung ist für die Sozialdemokratie dabei der zentrale Schlüssel für eine zukunftsweisende und nachhaltige Politik.“ Eine Große Koalition böte für einen begrenzten Zeitraum die Möglichkeit, grundlegende Reformen durchzusetzen und die bisherigen Blockaden durch den Bundesrat aufzulösen.

Netzwerk Berlin

28.10.05

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