Berlin

Zivildienst soll nur noch neun Monate dauern

dpa: „Ein freiwilliges soziales Jahr muss zur Selbstverständlichkeit werden“

dpa: Zivildienst soll nur noch neun Monate dauern
Deutschlandfunk: Interview mit Kerstin Griese

Tagesspiegel: Nur noch zivil
Berliner Zeitung: Interview mit dem EKD-Ratsvorsitzenden Wolfgang Huber

BMFSFJ: Ministerin Schmidt nimmt Kommissionsbericht entgegen
Bericht der Kommission „Zukunft der Zivilgesellschaft“

Die Bundestagsabgeordnete Griese lehnt ein soziales Pflichtjahr ab, das den Zivildienst ersetzen soll. Die Rheinische Post berichtet, dass zur Zeit 15000 junge Menschen ein freiwilliges soziales Jahr absolvieren und schreibt weiter: „Die Jugendausschuss-Vorsitzende Kerstin Griese (SPD) hält es für möglich, diese Zahl drastisch zu erhöhen. ,Ich würde mir wünschen, dass das freiwillige Jahr zum selbstverständlichen Bestandteil eines jeden Lebenslaufes wird‘, sagte sie im Gespräch mit unserer Zeitung. Das freiwillige Jahr könne zu einem Pluspunkt in Bewerbungsunterlagen werden. Griese schwebt vor, auch älteren Menschen den Dienst am Nächsten nahe zu legen.“

Kerstin Griese hat den Bericht einer Kommission, die Perspektiven zur Zukunft de s Zivildienstes erarbeitet hat, nachdrücklich begrüßt. „Zivil- und Wehrdienst sollen gleich lang dauern“, schließt sich die Ratinger Abgeordnete der Kommissionsforderung an. „Gleichzeitig soll es die Möglichkeiten geben, den Zivildienst freiwillig zu verlängern.“

Kerstin Griese findet es wichtig, bereits jetzt einen Übergang vom Zivildienst hin zu mehr Freiwilligendiensten zu organisieren. „Und zwar unabhängig davon, ob die Wehrpflicht abgeschafft wird oder nicht. Allein die zurückgehende Zahl der Zivildienstleistenden und die verkürzte Zivildienstdauer macht ein Umdenken notwendig.“

Die Ausschussvorsitzende lehnt es ab, allein wegen der Zivildienstleistenden an der allgemeinen Wehrpflicht festhalten zu wollen. „Da schließe ich mich der Meinung des EKD-Ratsvorsitzenden Bischof Huber an.“ Stattdessen müsse der Gedanken der Freiwilligkeit weiter entwickelt und erprobt werden. Sie setzt sich für eine größere gesellschaftliche Anerkennung und mehr Anreize ein. „Ein freiwilliges Jahr sollte als Studienpraktikum anerkannt werden, es könnte berufsqualifizierende Elemente geben, Zertifizierungen sollten im Rahmen von Ausbildungen anerkannt werden.“

Griese, deren Ausschuss gleichzeitig für die Jugend- und die Seniorenpolitik zuständig ist, begrüßt, dass der Kommissionsbericht ihren Vorschlag eines generationsübergreifenden Freiwilligendienstes aufgegriffen hat. „Es gibt immer mehr ältere Leute, die nicht in die Untätigkeit abgeschoben werden wollen und viel Lebenserfahrung einbringen könnten.“

Kerstin Griese wirbt im Deutschlandfunk für eine Stärkung des freiwilligen Engagements

Freiwilliges Soziales Jahr
Freiwilliges Ökologisches Jahr
Familien- und Jugendministerium: Zivildienst

19.1.04

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