Berlin | Reden

Bundestagsdebatte über religiös motivierte Beschneidungen

Kinderrechte und Religionsfreiheit sind kein Gegensatz

Kerstin Grieses Rede im Bundestag. Das Protokoll

Kerstin Griese (SPD) hat in der Bundestagsdebatte über religiös motivierte Beschneidungen einen Dialog auf Augenhöhe angemahnt. Sie setzte sich dafür ein, den jüdischen und muslimischen Bürgerinnen und Bürgern zuzuhören, „welche Bedeutung die Beschneidung von Jungen für sie hat und wie wichtig das für ihr religiöses und kulturelles Leben ist“. Griese, SPD-Fraktionsbeauftragte für Kirchen und Religionsgemeinschaften betonte: „Juden und Muslime gehören zu Deutschland, sie sind hier willkommen – mit ihrer Religion.“ Eine pauschale Unterstellung, dass sie die Rechte ihrer Kinder missachten, bezeichnete sie als unerträglich. Kinder hätten ein Anspruch darauf, in ihrer Kultur und Religion aufzuwachsen. „Kinderrechte und Religionsfreiheit sind kein Gegensatz.“

Griese betonte, dass das von einem Kölner Gericht vertretene Verbot der Beschneidung nicht akzeptabel sei. Allein deswegen müsse der Bundestag jetzt handeln. Gleichzeitig setzte sich Kerstin Griese für klare Standards ein: „Bei der medizinischen Ausbildung der Mohalim, bei der fachgerechten Durchführung, bei der qualifizierten Schmerzbehandlung, bei der umfassenden Aufklärung und auch bei der Anerkennung des Vetorechtes des Kindes.“

Berliner Republik: Alle wissen schon Bescheid

22.11.12

Home