Berlin

Kinderrechte und Religionsfreiheit sind gewahrt

Bundestag beschließt Beschneidungsgesetz

NBCnews.com: Circumcision to remain legal in Germany
epd: Bundestag beschließt Beschneidungsgesetz
bundestag.de: Beschneidung von Jungen jetzt gesetzlich geregelt

„Der Bundestag hat die seit Monaten herrschende Unsicherheit für die jüdischen und muslimischen Bürgerinnen und Bürger beendet“, begrüßt Kerstin Griese das verabschiedete Gesetz zur Beschneidung von Jungen. „Auch für Ärztinnen und Ärzte besteht nun Gewissheit. Der Bundestag betont mit seiner Entscheidung, dass Juden und Muslime in Deutschland zu Hause sind und Teil unserer Gesellschaft und Kultur sind“, sagt die Kirchen- und Religionsbeauftragte der SPD-Fraktion.

„In einer sachlichen und respektvollen Debatte sowie nach eingehender Erörterung in den Ausschüssen ist deutlich geworden, dass Kinderrechte und Religionsfreiheit kein Widerspruch sind“, stellt Griese fest. „Jedes Kind hat das Recht, mit der Religion und der Kultur seiner Familie aufzuwachsen.“ Gegenüber NBCNews.com erklärte sie, dass Deutschland nicht das einzige Land der Welt sein dürfe, in dem der Beschneidungsritus strafbar ist. „Dies ist nicht nur vor dem Hintergrund der historischen Verantwortung unseres Landes wichtig“, betont die SPD-Abgeordnete.

Der Parlamentsbeschluss lege unmissverständliche Standards für die Durchführung von Beschneidungen fest. „Bedauerlicherweise haben die Regierungsfraktionen den Änderungsanträgen nicht zugestimmt, die Klarstellungen und Konkretisierungen beinhalteten“, kritisiert Kerstin Griese. Sie hatte gemeinsam mit der Gesundheitsausschussvorsitzenden Carola Reimann beantragt, die Frist auf zwei Monate zu verkürzen, innerhalb derer auch medizinisch besonders ausgebildete Personen eine Beschneidung durchführen dürfen, die keine Ärzte sind. „Dieser Vorschlag war ein Ergebnis der Sachverständigenanhörung des Rechtsausschusses.“

1. Lesung: Kerstin Grieses Rede im Bundestag
Berliner Republik: Alle wissen schon Bescheid

12.12.12

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