Berlin

AWO-Hotline eröffnet

Kerstin Griese fordert die Krankenkassen auf, den Zugang zu Mutter-Kind-Kuren zu erleichtern

NRZ: Awo informiert, Kassen müssen zahlen

WAZ Oberhausen: Kur für gestresste Mütter

AWO-Hotline Mutter-Kind-Kuren

Eröffnung der Hotline und der Homepage: Annette Hoffmann-Krupatz (AWO-Bundesverband), Jochen Kamps (AWO Oberhausen), Kerstin Griese und Apostolos Tsalastras (Sozialdezernent der Stadt Oberhausen).

Kerstin Griese, Familienausschussvorsitzende des Bundestages, hat die Krankenkassen aufgefordert, den Zugang zu Mütter-Kind-Kuren zu er-leichtern. „Leider lehnen die Kassen die Anträge von erkrankten Müttern in zunehmenden Maße ab, obwohl das Gesetz einen erleichterten Zugang vorsieht“, sagte Griese anlässlich der Eröffnung einer bundesweiten 24-Stunden-Hotline der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Oberhausen.

Unter der Rufnummer 01803 344723 und der Homepage awokuren.de bietet die AWO jetzt rund um die Uhr Informationen zu den Mütter-Kind-Kuren an. „Seit 2002 sind die Krankenkassen verpflichtet, die Kosten für diese Kuren vollständig zu übernehmen“, so Griese. Sie hofft, dass durch die Telefonhotline die Informationen über Angebote der im Müttergenesungswerk zusammengeschlossenen Kureinrichtungen die Betroffenen besser erreichen.

„Im Jahr 2002 hat der Deutsche Bundestag einstimmig entschieden, dass Mutter-Kind-Kuren und Mutterkuren von den Krankenkassen voll zu finanzieren sind“, sagte die SPD-Politikerin in Oberhausen. Vorher sei es häufig so gewesen, dass die Krankenkassen nur einen Teil der Kurkosten übernommen haben. „Der Gesetzgeber war und ist davon überzeugt, dass Mutter-Kind-Kuren eine einzigartige frauenspezifische und ganzheitliche Maßnahme sind, die es sonst in unserem Gesundheitssystem nicht gibt. Deshalb sollen diese Kuren in jedem Fall als volle gesetzliche Pflichtleistung der Krankenkassen gelten.“

Die Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen sein in diesem Bereich in den letzten Jahren jedoch kontinuierlich zurückgegangen, stellte Griese fest. „Das Gesetz aus dem Jahr 2002 wollte aber die Teilnahme an einer Kur erleichtern. Die gesetzliche Lage ist eindeutig und ich appelliere an die Krankenkassen, hier ihrer Verpflichtung nachzukommen.“ Alle Beratungseinrichtungen und Träger, nicht zuletzt das Müttergenesungswerk selbst, beklagten, dass die betroffenen Frauen äußerst verunsichert seien.

Um aus dem Teufelskreis von Überforderung und Erkrankung auszubrechen, seien Mutter-Kind-Kuren die einzige frauenspezifische Maßnahme, die kranke und belastete Mütter und ihre Kinder stärkt. Diese Kuren seien aus frauen- und aus familienpolitischer Sicht besonders wertvoll, weil sie ganz spezifisch auf die Situation von Müttern – in einigen Fällen auch von Vätern – eingehen können und die Patientinnen ganzheitlich behandeln. „Die positive Wirkung einer Mutter-Kind-Kur auf die körperliche Gesundheit und die psychische Stabilität ist wissenschaftlich nachgewiesen. In einer Mutter-Kind-Kur wird die besondere Lebenssituation in den Mittelpunkt gerückt und den Frauen wird Ruhe, Kraft, Zuversicht gegeben und ihre Gesundheit zurückgegeben.“

Kerstin Grieses Eröffnungsrede in Oberhausen

Müttergenesungswerk

9.7.04

Home