Berlin | Reden |
Kerstin Griese: Überbleibsel aus Herrn Stoibers Wahlkampf
Plenardebatte über die Bundesratsinitiative zur Änderung des neuen Jugendschutzgesetzes
Die TV-Aufzeichnung der Plenarrede Kerstin Griese im Bundestagsplenum
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Deutliche Kritik hat Kerstin Griese an dem Bundesratsgesetzentwurf zur Änderung des neuen Jungendschutzgesetzes geübt. Der Gesetzentwurf ist ein Überbleibsel aus Herrn Stoibers Wahlkampf, meinte die Vorsitzende des Familien- und Jugendausschusses und stellte fest, dass Stoiber diesen Wahlkampf verloren habe. Packen Sie diesen Entwurf lieber wieder ein und lassen Sie uns gemeinsam an der Umsetzung eines modernen und effektiven Kinder- und Jugendschutzes arbeiten, appellierte sie in der Bundestagsdebatte an die Opposition.
Griese machte aus ihrer Verwunderung über den aus bayerischer Feder stammenden
Gesetzesvorschlag keinen Hehl. Denn erst im Juni letzten Jahres habe der Bundesrat
der Novellierung des Gesetzes mit großer Mehrheit zugestimmt. Es basiert
auf Eckpunkten, die nach langwierigen Verhandlungen zwischen Bund und Ländern
und damit auch unter Beteiligung der CDU/CSU-regierten Länder
erarbeitet worden sind. Man hat sich außerdem ausdrücklich auf eine
Evaluierung des Gesetzes nach fünf Jahren geeinigt.
Unbeachtet dieser Verhandlungsergebnisse und noch vor dem Inkrafttreten des neuen
Jugendschutzgesetzes und des Jugendmedienschutz-Staatsvertrages der Länder
am 1. April 2003, würden jetzt nicht nachvollziehbaren Novellierungswünsche
vorgelegt, so Kerstin Griese. Verbesserungsvorschläge für den
Kinder- und Jugendschutz sucht man darin allerdings vergeblich. Statt dessen werden
sogar rückschrittliche Forderungen, wie etwa bei der Nutzung von Bildschirmspielgeräten
vorgebracht. Das im letzten Jahr beschlossene neue Jugendschutzgesetz habe
den Jugendschutz den technischen Entwicklungen angepasst. Deshalb seien durchgängig
für Spiele auf allen Medien Alterskennzeichnungen eingeführt worden.
Beim Kinder- und Jugendschutz hätten CDU und CSU ihre Hausaufgaben nicht
gemacht, wie der unsinnige und überholte Forderungskatalog zeigt. Konstruktive
Vorschläge, etwa zur Stärkung der Medienkompetenz von Kindern, Eltern
und Erziehenden suche man ebenso vergeblich, wie die ansonsten so häufig
von ihnen postulierte Stärkung der Erziehungskompetenz von Eltern.
Wir werden die Erfahrungen mit dem neuen Jugendschutzgesetz, das von vielen Fachleuten begrüßt wurde, auswerten und die Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen weiter stärken, kündigte Griese in ihrer Rede vor dem Bundestagsplenum an. Jugendliche schützen und sie stark machen im Umgang mit den neuen Medien, das steht für uns im Vordergrund.
Bundesjugendministerium
Bundesarbeitsgemeinschaft
Jugendschutz
www.kindersache.de
20.1.03