Berlin

 Blick aus Berlin 

Bewegende Momente

Reise nach Israel und Palästina hat mich stark beeindruckt

 

In der letzten Woche war ich in Israel und Palästina. Vor zehn Jahren habe ich das Willy-Brandt-Zentrum in Jerusalem mitgegründet, das gemeinsam von deutschen, israelischen und palästinensischen Jugendorganisationen getragen wird. Dort reden palästinensische und israelische Jugendliche miteinander – was im Nahen Osten schon als ein Hoffnungsschimmer gelten muss.

Ich weiß, dass sowohl das Sicherheitsbedürfnis der Israelis als auch das Recht der Palästinenser auf humanen Umgang, Selbstbestimmung und wirtschaftliche Betätigungsmöglichkeit ihre Berechtigung haben. Doch nach dem Wahlsieg des islamistischen Hamas steckt der Friedensprozess in einer Sackgasse.

Die Situation in Palästina hat sich verschlechtert. Mich hat besonders das Leben der Kinder betroffen gemacht, die mit Gewalt und Müll leben müssen. In den mit einer acht Meter hohen Mauer eingeschlossenen Städten hat sich das Leben verschärft.

Am Holocaust-Gedenktag nahm ich mit drei Bundestagskollegen an der Gedenkfeier in der Knesset, dem israelischen Parlament, teil, bei der die Abgeordneten die Namen von Ermordeten und Widerstandskämpfern verlesen haben. Das war eine bewegende Stunde, zumal wir die ersten Deutschen waren, die an der Zeremonie teilnahmen. In Gesprächen mit Jugendlichen, deren Großeltern im KZ ermordet wurden, erfuhr ich, dass der Holocaust im Bewusstsein der Menschen immer noch sehr präsent ist. Auch das gehört zur Realität in der Region.

Kerstin Grieses Kolumne erscheint einmal im Monat in der Zeitung „Der Ratinger“

Vor der Knesset: Die Abgeordneten Andreas Weigel, Kerstin Griese und Christian Lange, die dem Vorstand der Netzwerker angehören.

Netzwerk Berlin
Willy-Brandt-Zentrum

3.5.06

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