Berlin

 Blick aus Berlin 

Wir werden kinderfreundlicher

Elterngeld: Das wichtigste „Baby“ meines Arbeitsgebietes

 

Zurzeit werde ich oft mit besorgtem Stirnrunzeln gefragt, wie schlimm es denn in der Großen Koalition in Berlin sei. Dass ich darauf positiv reagiere, hat mit dem wichtigsten „Baby“ meines Arbeitsgebietes zu tun, dem Elterngeld. Als Familienausschussvorsitzende konnte ich viel gestalten und entscheiden: Diskussionen in der SPD, Koalitionsverhandlungen, intensive Beratungen in meinem Ausschuss bis zur Verabschiedung am vorletzten Freitag im Bundestag. Viel Gutes ist dabei herausgekommen. Eine Lohnersatzleistung von 67 Prozent des vorherigen Einkommens unterstützt den zu Hause bleibenden Elternteil im ersten Jahr nach der Geburt eines Kindes, durch die Teilung der Erziehungsarbeit zwischen beiden Eltern mit „Partnermonaten“ sogar 14 Monate lang. Jeder bekommt die Grundleistung von 300 Euro für ein Jahr, auch Arbeitslose ohne Anrechnung auf Alg II.

Ich weiß, dass das Elterngeld allein keinen Geburtenboom auslösen wird. Gleichzeitig muss der Ausbau der Kinderbetreuung voran gehen. Aber das Elterngeld ist ein Signal, dass die Politik junge Familien unterstützt und Gleichberechtigung fördert.

Und ich hoffe, dass endlich mehr Väter – bisher sind es nur fünf Prozent – motiviert werden, Elternzeit zu nehmen. Unser Land kann und wird kinderfreundlicher werden.

Kerstin Grieses Kolumne erscheint einmal im Monat in der Zeitung „Der Ratinger“

Der Ratinger

11.10.06