Niederberg/Ratingen

So gelingt die Integration

Diskussionsveranstaltung in Wuppertal

Diskussion mit Aydan Özoguz, Moderatorin Angela Wegener, Manfred Zöllmer, Wuppertals Sozialdezernent Stefan Kühn und Kerstin Griese.

Bildung und Sprache sind der Schlüssel für gelingende Integration, in diesem Punkt waren sich im Rahmen einer Diskussionsveranstaltung der SPD-Bundestagsfraktion in Wuppertal alle einig. Die Abgeordneten Manfred Zöllmer und Kerstin Griese hatten dazu eingeladen, mit Expertinnen und Experten aus Politik und Integrationsarbeit zu diskutieren.

Aydan Özoguz, stellvertretende SPD-Parteivorsitzende und Integrationsbeauftragte der SPD-Fraktion, machte gleich zu Beginn auf die Bedeutung einer flächendeckenden Sprachförderung aufmerksam. Eine solche müsse „von Kita über Schule hin zur Berufsschule“ existieren, so Özoguz. Erforderlich seien insgesamt „mehr Investitionen im Bildungsbereich, um gleiche Chancen für alle Kinder zu sichern“, ergänzte die Kerstin Griese. Der Bund müsse deshalb die Kommunen beim Kita-Ausbau unterstützen. „Dabei darf es nicht um Himmelsrichtungen gehen, sondern um den Bedarf“, so Griese weiter.

Neben finanziellen Zuständigkeiten wurde jedoch vor allem auch über den alltäglichen Umgang miteinander diskutiert. Jeder Bürger solle „Fremde als Bereicherung, nicht als Belastung empfinden“, wünschte sich der Wuppertaler Gastgeber Manfred Zöllmer. So könne eine gesteuerte Zuwanderung beispielsweise dazu beitragen, dem in den nächsten Jahren erwarteten Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Özoguz fügte an, dass es deshalb wichtig sei, eine doppelte Staatsbürgerschaft zu ermöglichen. Die Entscheidung zwischen Deutschland und ihrem Herkunftsland wecke bei vielen Hochqualifizierten die Motivation, aus der Bundesrepublik abzuwandern.

„Integration ist ein Prozess, der von den Menschen lebt“, resümierte Griese in ihrem Schlusswort und bedankte sich bei allen Anwesenden für die „äußerst ehrliche“ Diskussion. Sie wünsche sich insgesamt mehr Ehrlichkeit, wenn es um Integration geht. Denn es sei wichtig, dass wir uns „kennenlernen und mehr voneinander wissen“.

30.8.12

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