Endspurt um die Erststimmen

Keine vorgefertigten Wahlkampfmaterialien aus Berlin

Einen Wahlkampfendspurt um die Erststimmen kündigt Kerstin Griese an. „Wir haben noch eine Menge Ideen“, verweist sie auf die Kreativität ihres Teams. „Und die neusten Umfragedaten machen Mut.“

Kerstin Griese kämpft jetzt verstärkt um ihr Direktmandat. „Zu Beginn der Sommerferien hieß die Umfrageprognose für meinen Wahlkreis noch ,CDU-Mehrheit sicher‘“, weiß sie vom Internetdienst election.de. „Das sagen die seit ein paar Wochen nicht mehr.“ Die Bundestagsabgeordnete sieht sich mittlerweile gleichauf mit ihrem CDU-Konkurrenten. „Sehr viel hängt von den Wählerinnen und Wählern der kleineren Parteien ab.“ Wer nicht wolle, dass die CDU bei uns das Direktmandat gewinnt, müsse Kerstin Griese wählen. „Jede Erststimme für die Direktkandidaten der kleineren Parteien ist eine verschenkte Stimme, die letztlich der CDU nützt“, warnt sie.

„Wir setzen nicht auf vorgefertigte Wahlkampf-Materialien aus Berlin. Wir lassen uns was Eigenes einfallen.“ Soeben ist in verschiedenen Werbeblättern ihre Anzeige mit dem Motiv eines Herdes und dem Kirchhof-Zitat „Die Mutter macht in ihrer Familie Karriere, die nicht Geld, sondern Glück bringt“ erschienen. „Angela Merkels Schattenminister will das Rad zurückdrehen“, befürchtet die Familienausschussvorsitzende. „Wir haben dagegen viel für die Vereinbarkeit von Kind und Beruf getan und wollen das fortsetzen“, hofft Griese darauf, dass sie besonders viele Stimmen von weiblichen Wählerinnen erhält. „Aber auch die allermeisten Männer denken nicht so wie Herr Kirchhof.“

Mit einem eigenen Flugblatt tritt Kerstin Griese gegen die von der CDU/CSU geplante Mehrwertsteuererhöhung an. „Angesichts der enorm steigenden Preise für Benzin, Gas und Heizöl ist Merkels Plan unverantwortlich. Die Rentnerinnen und Rentner sowie die Familien werden unter der zweiprozentigen ,Merkelsteuer‘ besonders leiden.“

Am Samstag startet die SPD-Politikerin zudem ein Preisausschreiben. Beim „Wahlquiz – wer hat es gesagt?“ müssen sechs Politiker- und Künstlerzitate ihrem Urheber zugeordnet werden. Eine Kostprobe: Wer hat „Heute Abend können wir ein Glas Champagner aufmachen“ gesagt? Campino, Benedikt XVI. oder Stoiber? Zu gewinnen gibt es unter anderem eine dreitägige Berlinreise für zwei Personen und einen Rundflug über Niederberg und Ratingen.

Flugblatt „Merkelsteuer“
Anzeige „Frauen an den Herd?“

8.9.05

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