Kerstin Griese hat ihren Wahlkreis gewonnen

4,7 Prozentpunkte Abstand auf ihren CDU-Konkurrenten

Wahlkreis-Endergebnis ERSTSTIMMEN
Wahlkreis-Endergebnis ZWEITSTIMMEN

Riesenjubel auf der Wahlparty in Velbert.

SPD-„Shootingstar“ (WDR-Hörfunk) Kerstin Griese habe ihren Wahlkreis „mit enormen Vorsprung“ gewonnen und „einen glatten Durchmarsch hingelegt“, schreibt die NRZ. Mit 45,3 Prozent musste sie gegenüber dem SPD-Ergebnis von vor vier Jahren zwar 1,5 Prozentpunkte abgeben, ihr CDU-Konkurrent Christian Richartz hatte dagegen einen Verlust von 3,1 Prozent hinzunehmen. Beim Zweitstimmen-Ergebnis ist die SPD in Niederberg/Ratingen zwar ebenfalls die eindeutig stärkste Partei, lag aber mit 4,8 Prozentpunkten Verlust im negativen NRW-Landestrend.

Auf der Wahlparty in Velbert kam Kerstin Griese zunächst gar nicht zu Wort. Minutenlang erklangen die Sprechchöre „es gibt nur eine Kerstin Griese“. Dann hat sich die alte und neue Abgeordnete in einer kurzen Ansprache bei den Wählerinnen und Wählern bedankt. „Ohne mein Team und die vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer wäre mein Sieg hier im Wahlkreis nicht möglich gewesen“, fügte sie ein weiteres Dankeschön an. Für ihre kreative Wahlkampagne sei sie von vielen Seiten gelobt worden. „Ich gebe dieses Lob an mein Team weiter.“

„Griese durfte die Früchte ihrer intensiven Wahlkreisarbeit ernten“, kommentierte die Rheinische Post. Sie sei in der Lage gewesen, einen professionellen Wahlkampf zu führen. Obwohl noch jung an Jahren sei Kerstin Griese schon durch und durch ein Polit-Profi und habe eine „gelungene Premiere“ hingelegt, schreibt die Velberter Zeitung.

Das nächste Ziel seien die Kommunalwahlen, kündigte Griese an. „Gemeinsam werden wir die Mehrheiten in den Stadträten verändern.“

An Ende des langen Wahlabends konnten die Gäste auf der Wahlparty auch sehr zufrieden mit dem bundesweiten Ergebnis sein:

• Rot-grün hat mit einem Verlust von gerade mal einem halben Prozentpunkt das Ergebnis des historischen Wahlsieges von 1998 fast wiederholen können. Das ist eine eindrucksvolle Bestätigung der Regierungsarbeit.
• Die SPD hat zwar 2,4 Prozentpunkte verloren: verglichen mit dem Verlust von zehn Punkten, die ihr noch im Mai prognostiziert wurden, ist dies ein erträglicher Stimmenrückgang. Tatsache ist, dass die SPD und Gerhard Schröder in nur vier Monaten eine Aufholjagd hingelegt haben, die einmalig ist.
• Die SPD ist als stimmenstärkste Partei aus der Wahl hervorgegangen. Das ist ihr in der Geschichte der Bundesrepublik zuvor erst zwei Mal gelungen: 1972 und 1998.
• Die CDU/CSU hat nach 1949 und 1998 ihr zweitschlechtestes Ergebnis erzielt. Selbst Franz-Josef Strauß hatte sechs Prozentpunkte mehr gekriegt.

Nach dem anstrengenden Wahlkampf gibt es für Kerstin Griese keine Erholungspause. Sie musste am Montagmorgen direkt nach Berlin reisen, um an der Bundesvorstandssitzung ihrer Partei teilzunehmen. Anschließend war sie als Sprecherin der Jungen Abgeordneten bei den Beratungen im Fraktionsvorstand dabei. „Wir werden die Gespräche mit unserem Koalitionspartner zügig angehen.“ Kerstin Griese wird sich bei den Koalitionsverhandlungen auf die Jugend- und Familienpolitik konzentrieren. „Unser Vier-Milliarden-Programm zum Ausbau der Kinderbetreuung muss jetzt konkret umgesetzt werden. Für mich stehen dabei die Interessen der Kinder und Eltern im Mittelpunkt, ich werde aber auch Anwalt der Kommunen und ihrer finanziellen Sorgen sein.“

23.9.02

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