Kinderärztliche Vorsorgeuntersuchungen sollen verbindlicher sind

SPD-Fraktion diskutiert über kommunale Modellprojekte

Tagesspiegel: Mein Kind gehört mir – wirklich?

Kerstin Griese und der Mettmann Kreis-Amtsarzt Rudolf Lange auf einem Fachgepräch des SPD-Bundestagsfraktion.

Dr. med. Rudolf Lange, Leiter des Kreisgesundheitsamtes Mettmann, hat an einer Expertenanhörung der SPD-Bundestagsfraktion in Berlin teilgenommen. Auf Einladung der Familienausschussvorsitzenden Kerstin Griese hat Lange Maßnahmen zur Erhöhung der Teilnahme an kinderärztlichen Vorsorgeuntersuchungen im Kreis Mettmann vorgestellt.

„Das Vorgehen des Kreises Mettmann, motivierend auf die Eltern zuzugehen, ist bundesweit vorbildlich“, betont Griese. „Bei uns ist die Teilnahmequote an den Vorsorgeuntersuchungen weit überdurchschnittlich. An der ,U8‘ für Dreijährige nehmen mehr als 90 Prozent der Kinder teil.“

Zu dem von Kerstin Griese angeregtem Expertengespräch „Auf den Anfang kommt es an – gesundes Aufwachsen von Kindern“ waren unter anderem Vertreterinnen und Vertreter der Kinderärzte, der Krankenkassen, der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und des Städte- und Gemeindebundes eingeladen. Neben dem Modellprojekt aus dem Kreis Mettmann wurden weitere kommunale Beispiele aus Bielefeld und Nordvorpommern präsentiert.

Griese wirbt schon seit einiger Zeit dafür, dass die Teilnahme an den kinderärztlichen Untersuchungen eine weitaus höhere Verbindlichkeit erhält. „Jetzt müssen wir diskutieren, auf welchem Wege sich das am besten erreichen lässt.“ Der SPD-Familienpolitikerin geht es dabei nicht nur um die dramatischen Fälle von extremer Kindesverwahrlosung, die regelmäßig die Schlagzeilen beherrschen. „Jedes Kind hat das Recht auf ein gesundes Aufwachsen und optimale Förderung.“ Doch die Statistiken zeigten das Gegenteil. „Gerade in sozial benachteiligten Stadtteilen wachsen viele Kinder auf, die einen bedenklichen Gesundheitszustand haben.“ Falsche Ernährung und fehlende Bewegung seien dabei wichtige Ursachen.

26.3.05

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