Niederberg/Ratingen

Integrationspolitik: In Familien investieren

Unüberbrückbare Differenzen mit Teilen der örtlichen CDU

„Unüberbrückbare Differenzen in der Integrationspolitik“ sieht Kerstin Griese zwischen der SPD und Teilen der örtlichen CDU. Denn auf der Homepage des CDU-Bundestagskandidaten Peter Beyer werde eine „Rückführung“ der Migranten „in ihr Heimatland“ gefordert. Gleichzeitig schüre die CDU die Angst vor „einem zahlenmäßigen Überhandnehmen von Migranten“, die nicht in der Lage seien, sich in die Gesellschaft zu integrieren.

Kerstin Griese appelliert an die CDU und ihren Kandidaten Peter Beyer, diese Forderungen zu überdenken. „Sie setzt sich sonst dem Vorwurf aus, um Wählerstimmen am äußersten rechten Rand zu buhlen“, sagt Griese.

Die Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Niederberg/Ratingen erkennt an, dass es Defizite in der Integrationspolitik gibt. „So gibt es bis heute keinen regulären islamischen Religionsunterricht in unseren Schulen. Das muss sich endlich ändern.“ Denn nur wer seine eigene Identität gut kenne, könne in unserer Gesellschaft selbstbewusst aufwachsen. Kerstin Griese fordert, dass Bund und Kommunen mehr in die Familien investieren, die in benachteiligten Stadtteilen aufwachsen. „Wir brauchen flächendeckende Eltern-Kind-Zentren. Denn die Hilfs- und Beratungsangebote müssen aktiv auf die Familien zugehen“, plädiert sie für weitreichende Kompetenzen solcher Zentren. „Im Mittelpunkt muss dabei das Kind stehen.“

Griese findet es unerträglich, wenn die CDU im Internet davon spricht, dass ausländische Familien überlegen sollten, ob sie ihren „Lebensmittelpunkt nicht besser in ihrer angestammten Heimat finden“ sollten. „Damit wird eine ganze Generation von Kindern als nicht integrationsfähig abgestempelt“, so die SPD-Familienpolitikerin.

31.8.09

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