Niederberg/Ratingen | Kerstin Griese trifft …

Kerstin Griese trifft … Ulla Schmidt

Die Gesundheitministerin überzeugte das Velberter Publikum

WAZ: Bleiben Sie gesund!

Ulla Schmidt und Kerstin Griese im Forum Niederberg. (Foto: Ulrich Bangert)

Gespannt hörten die mehr als 200 Besucherinnen und Besucher der Gesundheitsministerin zu, die zu „Kerstin Griese trifft …“ ins Forum Niederberg gekommen war. Mit ihrer charakteristischen Stimme erläuterte sie ruhig und sachlich ihre Positionen zur Gesundheitspolitik, die sie oft in Auseinandersetzung mit den großen Lobbygruppen vertreten muss. Im Gesundheitswesen werde oft an der falschen Stelle gespart, stellte Schmidt fest. „Alle Menschen sollten die gesundheitliche Förderung bekommen, die sie brauchen.“

Ziel der sozialdemokratischen Ministerin ist eine Bürgerversicherung. „Zehn Prozent der Bevölkerung verabschieden sich aufgrund ihres Berufsstandes oder Einkommens aus dem Solidarsystem“, beklagte sie das System der privaten Krankenversicherungen, die sich die guten Risiken aussuchen könnten.

In der Diskussion mit dem Publikum zeigte sich dann auch ein Vertreter der so genannten „freien Ärzteschaft“ von Schmidts Argumenten überzeugt. Seine Frage nach der Ärztevergütung und der Praxisgebühr beantwortete sie, indem sie unter anderem auf die ärztliche Selbstverwaltung und die notwendigen Kompromisse mit der CDU/CSU verwies. Sie sagte, dass bei der Honorierung einige wenige Ärztegruppen benachteiligt seien. Dort müsse das System noch einmal verändert werden.

Gemeinsam wichtig war der Familienausschussvorsitzenden Kerstin Griese und der Ministerin Ulla Schmidt, dass die Vorsorge für Kinder verbessert wird. Gesundheitserziehung gehörte in jede Schule. Unglaublich sei es, dass manche Kinder heute schon keine Rumpfbeuge mehr können.

Auch die Pflege und die Situation der Menschen mit Behinderung diskutierten Griese und Schmidt. Die Bewertungsmaßstäbe für die Pflege müssen sich verändern. Die „Pflege im Minutentakt“ hält sie für überholt. Stattdessen solle künftig das Prinzip „Teilhabe statt Fürsorge“ gelten.

Mehr Teilhabe forderte die frühere Sonderschullehrerin auch für behinderte Menschen. Sie erinnerte daran, dass jetzt die ersten geistig Behinderten ins Seniorenalter kämen. Das seien neue Herausforderungen.

ulla-schmidt.de
Gesundheitsministerium

26.6.09

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