Niederberg/Ratingen | Kerstin Griese trifft …

„Kerstin Griese trifft …“

Die NRW-Bildungsexpertin Brigitte Speth in Ratingen

Auf Unterstützung für den Ausbau der Ganztagsbetreuung stieß die Landtags-Bildungsexpertin Brigitte Speth. Im Gespräch mit der Bundestagsabgeordneten Kerstin Griese verwies sie auf die guten Erfahrungen in den europäischen Nachbarländern. „Ganztagsschulen sind in anderen Ländern selbstverständlich“, so Speth, selbst dann, wenn nicht beide Elternteile erwerbstätig seien. Die Ganztagsschulen hätten mehr Zeit, sich „den Kindern zu widmen“.

Ein Milliardenprogramm habe die Bundesregierung zum Ausbau der Ganztagsbetreuung aufgelegt, verkündete Griese stolz. „Und das trotz der Haushaltsprobleme.“ 4,2 Millionen Euro könne Ratingen in den nächsten vier Jahren für die Schaffung von offenen Ganztagsgrundschulen erhalten, rechnete Brigitte Speth vor.

Die Zielsetzung des Ausbaus der Ganztagsbetreuung begrüße er, sagte Dirk Brixius von der KiTa „Kinderkiste e.V.“. Doch er befürchte, dass die offene Ganztagsgrundschule „nur Unterbringung, aber keine Betreuung“ böte. Wie auch die zahlreichen Vertreterinnen und Vertreter anderer Kindertageseinrichtungen, die an der Diskussion teilnahmen, warnte er vor der Schließung der Horte.

Brigitte Speth wies den Vorwurf, eine Ganztagsgrundschule könne aus finanziellen Gründen nur „Unterbringung“ leisten, zurück. Die offene Ganztagsschule würde einen Mittel-Zuschlag in Höhe von 60 Prozent erhalten. Die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende versicherte, dass die Horte nicht vor 2007 geschlossen würden. Im Schuljahr 2007/08 werde man 25 Prozent aller Grundschulen in offene Ganztagsschulen mit freiwilligem Nachmittagsangebot umgewandet haben. Dies sei ein erheblicher Ausbau gegenüber den wenigen Horten, die sehr viele Eltern und deren Kinder abweisen müssten.

Bürgermeisterkandidat Dirk Tratzig stellte fest, dass es leider kein umfassendes Hort-System gebe und aus finanziellen Gründen auch nicht geben werde. „Das Problem muss man lösen“, sprach er sich für die geplante Einrichtung von Ganztagsschulen aus. Er sehe in dieser Umwälzung auch eine Chance.

Brigitte Speth appellierte an die Grundschulen und die Träger der Horte, Kooperationen einzugehen. Die Erfahrung der Horte werde bei den Ganztagsgrundschulen gebraucht.

Bundesbildungsministerium
Bildungsportal.NRW
bildung.nrwspd.de
Brigitte Speth

21.5.03

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