Niederberg/Ratingen | Kerstin Griese trifft …

Kerstin Griese trifft … Heide Simonis

Unicef-Vorsitzende erzählt von den weltweiten Hilfsaktionen des Kinderhilfswerks

Ex-Ministerpräsidentin Heide Simonis und Kerstin Griese.

„Die Kinderrechte müssen ins Grundgesetz“, waren sich Kerstin Griese und die Unicef-Vorsitzende Heide Simonis einig. Im Rahmen ihrer Talk-Reihe „Kerstin Griese trifft …“ hatte die Velberter Bundestagsabgeordnete die Kinder in den Mittelpunkt ihres Gesprächs mit Simonis gestellt. „Es reicht nicht aus, die Rechte der Eltern in der Verfassung zu erwähnen. An erster Stelle müssen die Rechte der Kinder stehen“, forderte Griese die CDU/CSU auf, einer Grundgesetzänderung zuzustimmen.

Die Familienausschussvorsitzende lobte die Stadt Velbert für ihr vorbildliches Engagement. „Mit dem kürzlich gestarteten Notinsel-Projekt, die Kindern eine Anlaufstelle in Gefahrensituationen bietet, setzt Velbert ein deutliches Zeichen.“

Viel Raum im Gespräch mit Heide Simonis nahm die weltweite Situation der Kinder ein. Vor den etwa 50 Besucherinnen und Besuchern in der Diakonie Niederberg erzählte Heide Simonis, dass sie bereits nach ihrem Studium in der Entwicklungshilfe tätig war. Damals habe sie in Sambia erstmals den Kontinent Afrika kennengelernt.

„Die Kinder können für ihre Situation am allerwenigsten“, begründete sie ihr Engagement für Unicef, mit dem sie schon während ihrer Zeit als Ministerpräsidentin begonnen hat. Seit 2006 ist sie ehrenamtliche Deutschland-Chefin des Kinderhilfswerks.

Heide Simonis betonte die enge Verbindung von Entwicklungshilfe und Klimaschutz. „Wasser ist das wichtigste Zukunftsthema, daran werden sich Krieg und Frieden entscheiden“, fasste sie ihre Erfahrungen aus vielen Regionen der Erde zusammen. Unicef setze bei der Versorgung mit sauberem Wasser einen Schwerpunkt. Zu jeder Schule, die in Afrika gebaut werde, gehörten immer ein Brunnen und Latrinen. Gerade für die Gesundheit der Kinder sei die Versorgung mit sauberem Wasser überlebenswichtig, sagte die engagierte Unicef-Vorsitzende, die mit ihren anschaulichen Berichten vom Schicksal der Kinder und von den Unicef-Hilfsaktionen die Anwesenden tief beeindruckte.

„Wichtig ist es, mit den Menschen vor Ort zusammenzuarbeiten“, stellte die ehemalige SPD-Ministerpräsidentin fest. Wenn Unicef versuche, die Leute von der Beschneidung der Mädchen abzuhalten, dann bringe das nur etwas, wenn die Mitarbeiterinnen aus dem Land selbst kommen und eigene Erfahrungen mitbringen.

Fortgesetzt wird die „Kerstin Griese trifft …“-Reihe am Donnerstag, 22. November, 18 Uhr, im Heiligenhauser Club. Dann wird der grüne Europaabgeordnete Cem Özdemir zu Gast sein.

Heide Simonis
Unicef

17.10.07

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