Niederberg/Ratingen | Kerstin Griese trifft …

Kerstin Griese trifft . Manuela Schwesig

Deutschlands jüngste Ministerin in Velbert

Manuela Schwesig, Sozialministerin in Mecklenburg-Vorpommern, und Kerstin Griese.

Sehr viel Einigkeit demonstrierten die Schweriner Sozialministerin Manuela Schwesig und die Velberter Abgeordnete Kerstin Griese in der niederbergischen Diakonie. Schließlich haben die beiden Politikerinnen das familienpolitischen SPD-Programm für die nächsten vier Jahre gemeinsam formuliert. Manuela Schwesig ist von Frank-Walter Steinmeier als künftige Bundesfamilienministerin vorgeschlagen worden.

Schwesig kündigte bei „Kerstin Griese trifft …“ an, dass sie die erfolgreichen Partnermonate beim Elterngeld ausdehnen wolle – „von zwei auf vier Monate“. Dann erhöhe sich der Elterngeldanspruch auf bis zu 16 Monate. Zudem möchte Schwesig dafür sorgen, dass Mutter und Vater zeitgleich Elterngeld und Teilzeitarbeit kombinieren können. Der Rechtsanspruch auf einen Ganztags-Kindergartenplatz ab dem zweiten Lebensjahr ist ein weiteres konkretes Vorhaben, das Schwesig in die Tat umsetzen will.

Dass sie etwas von ihrer künftigen Aufgabe versteht, machte Manuela Schwesig im Gespräch mit Kerstin Griese deutlich. Die 35-Jährige – sie ist Deutschlands jüngste Ministerin – bringt fast jeden morgen ihren zweijährigen Sohn mit dem Fahrrad zur Kita. „Dann habe ich auch keinen Ärger mit dem Dienstwagen.“ Und sie hat gemeinsam mit ihrem Mann eigene positive Erfahrungen mit dem Elterngeld und den Partnermonaten gemacht. Schwesig rief die Unternehmen dazu auf, Väter zu unterstützen, wenn sie ihre Elternzeit in Anspruch nehmen wollen.



Griese und Schwesig betonten, dass die Zurückdrängung der Kinderarmut eines der dringendsten politischen Aufgaben sei. Jedem Kind müsse „gesunde Ernährung, Bildung, Kultur und Sport“ garantiert werden, appellierte die Ministerin aus Mecklenburg-Vorpommern.

Manuela Schwesig kündigte ein neues Kinderschutzgesetz an. „Bis auf wenige Ausnahmen wollen alle Eltern gute Eltern sein“, sagte sie. Denen, die überfordert sind, müsse man helfen. Kerstin Griese wies darauf hin, dass mittlerweile in fast allen Bundesländern überprüft werde, welche Kinder nicht zu den kinderärztlichen Vorsorgeuntersuchungen geschickt werden. „Mit diesem Vorschlag habe ich mich auch gegen Widerstände in meiner eigenen Partei durchgesetzt“, so Griese.

Schwesig forderte eine gesetzliche Regelung, damit Frauen nachprüfbar gleichen Lohn für gleiche Arbeit erhalten. Die SPD-Politikerin kritisierte Angela Merkels Aufruf in einem Emma-Interview, dass Frauen „einfach mal zum Chef gehen sollten“, wenn sie zu wenig verdienen. „Die Kanzlerin nimmt das Thema offensichtlich nicht ernst“, ergänzte Kerstin Griese.

Fotos bei Flickr

Ministerium für Soziales und Gesundheit Mecklenburg-Vorpommern

26.8.09

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