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Kerstin Griese trifft … Kenan Kolat

Teilhabe für Menschen mit einer Migrationsgeschichte

Carola Reimann und Kerstin Griese in der Diakonie in Velbert.

Seit der letzten Bundestagswahl war die Veranstaltungsreihe „Kerstin Griese trifft …“ unterbrochen. Jetzt lud die Abgeordnete Griese zum ersten Mal wieder ein, und zirka 80 Bürgerinnen und Bürger drängten sich in die niederbergische Diakonie.

Werner Starke, Geschäftsführer der Niederbergischen Diakonie, begrüßt die Gäste.

Kerstin Grieses Gast war Carola Reimann, die Vorsitzende des Gesundheitsausschusses im Bundestag. Sie übte deutliche Kritik an der Politik des FDP-Ministers Philipp Rösler und warnte vor einer Drei-Klassen-Medizin, wenn gesetzlich Versicherte künftig zur Vorkasse gebeten werden. Bei diesem Kostenerstattungsmodell blieben die Kassenpatienten „auf der Differenz sitzen“, wies Reimann auf die „Risiken und Nebenwirkungen“ der Rösler-Politik hin.



Kerstin Griese warf dem Bundesgesundheitsminister vor, vor der Ärztelobby eingeknickt zu sein. Seiner Vorgängerin Ulla Schmidt sei das nicht passiert. „Ein Glück, dass sie so ein harter Hund war, angesichts der Lobbygruppen im Gesundheitswesen.“ Carola Reimann stimmte Griese zu: „Die Zahl der Fans von Ulla Schmidt steigt jeden Tag.“

Die SPD-Sozialpolitikerin Griese erläuterte, dass das Gesundheitswesen sicherlich nicht billiger werde und verwies auf die älter werdende Gesellschaft und den medizinischen Fortschritt. Sie verlangte eine gerechte Bürgerversicherung statt einer unsolidarischen Kopfpauschale, wie sie von CDU und FDP angestrebt werde.

Carola Reimann forderte, mehr auf die Qualität der geleisteten Arbeit im Gesundheits- und Pflegebereich zu achten. Sie habe im Rahmen der in dieser Woche stattgefunden SPD-Praxistage wertvolle Einblicke in die Arbeit gewinnen können. „Jeder Neunte ist im Pflege- und Gesundheitssektor beschäftigt“, machte die SPD-Gesundheitspolitikerin auf die große Bedeutung auch für den Arbeitsmarkt aufmerksam und warnte vor einem erheblichen Fachkräftemangel. „Der ist in der Pflege sehr viel größer und drängender als bei den Medizinern.“

Bis zum Jahr 2030 werde es im Kreis Mettmann doppelt so viel Alte geben wie zurzeit, sagte Griese. Sie wies auf die Dringlichkeit der Beratungsleistungen der neuen Pflegestützpunkte hin, die nun im Kreis Mettmann zentral und dezentral eingerichtet werden. „Wir alle wollen mobil bleiben“, sagte Reimann und sah die Kommunen in der Verantwortung, sich auf die alternde Gesellschaft einzustellen.

Volles Haus: Viele Interessierte kamen zur Wiederaufnahme der „Kerstin Griese trifft …“-Reihe.

Türkische Gemeinde in Deutschland

3.3.11

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