Aydan Özoguz und Kerstin Griese im Ratinger Bürgerhaus.
| Niederberg/Ratingen | Kerstin Griese trifft … |
Kerstin Griese trifft … Aydan Özoguz
Die SPD-Vizevorsitzende hält nichts von der Kategorie „Herkunft“
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„Wir haben zu Hause ausschließlich Türkisch gesprochen“, erzählte Aydan Özoguz mit ihrem feinen Hamburgerischen Akzent bei „Kerstin Griese trifft …“ in Ratingen. „Ich bin meinen Eltern sehr dankbar, dass ich zweisprachig aufgewachsen bin“, sagte die stellvertretende SPD-Bundesvorsitzende. Özoguz setzt sich für Gemeinsamkeit und Integration ein. Sie weiß, dass man für manche Dinge Kategorien brauche. „Aber Kategorien, die nach Herkunft ausgerichtet sind, brauchen wir auf Dauer nicht. Mesut Özil ist ja schon in dritter Generation in Deutschland. Er ist Gelsenkirchener.“
Kerstin Griese wies auf Bundespräsident Gauck hin, der betont habe, dass die Muslime zu Deutschland gehören. „Warum tun sich Menschen so schwer, das einfach so stehen lassen?“, fragte Aydan Özoguz, die Integrationsbeauftragte der SPD-Fraktion ist. Sie wies darauf hin, dass es in manchen Jahren in Deutschland mehr Auswanderung als Einwanderung gebe. „Wir werden weniger.“ Griese unterstrich die Notwendigkeit eines menschenwürdigen Asylrechts. Özoguz betonte, wie wichtige es sei, einzelne Schicksale aufzuzeigen, damit das Verständnis für Flüchtlinge wachse.
Die beiden SPD-Abgeordneten Kerstin Griese und Aydan Özoguz waren sich einig, dass Bildung der entscheidende Schlüssel für Integration sei. „Bildung und Spracherwerb müssen so früh wie möglich anfangen“, sagte Griese. Es sei nicht hinnehmbar, dass die Bundesregierung mit dem Betreuungsgeld so viele Leute wie möglich davon abhalten wolle, ihre Kinder in eine Kita zu schicken. „Welche Frau kann für 100 Euro im Monat auf ihre Arbeitschance verzichten?“, fragte Özoguz, die das schwarz-gelbe Gerangel um das Betreuungsgeld als ein Trauerspiel bezeichnete.
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1.6.12
75 Bürgerinnen und Bürger verfolgten das Gespräch, das von der SPD-Landtagsabgeordneten Elisabeth Müller-Witt eröffnet wurde.
