Niederberg/Ratingen | Kerstin Griese trifft …

Kerstin Griese trifft … Willm Rolf Meyer

Diskussion mit dem Heiligenhauser Bürgermeisterkandidaten

Willm Rolf Meyer und Kerstin Griese im Club.

Als ehemaliger Banker und jetziger Unternehmensberater hat er eine für Sozialdemokraten ungewöhnliche Biografie“, stellte die Heiligenhauser Abgeordnete Kerstin Griese den Kandidaten Willm Rolf Meyer vor. Der SPD-Bürgermeisterkandidat war Gast bei „Kerstin Griese trifft …“ vor knapp 50 Bürgerinnen und Bürgern im Club. „Wie viel wirtschaftlichen Sachverstand braucht ein Bürgermeister?“, fragte Griese.

In einer kleinen Stadt wie Heiligenhaus müsse man sehr intensiven Kontakt mit allen Unternehmen und den Betriebsräten halten, so Meyer. Man könne nach eine Insolvenz nicht verblüfft sein und bemerken: „Wir haben uns schon gewundert, dass auf dem Firmenparkplatz immer so wenig Autos geparkt haben.“

Entscheidend sei eine konsequente Strukturpolitik. „Man muss exportorientierte Produktion oder produktionsorientierte Dienstleistungen fördern“, betonte Willm Rolf Meyer. „Es ist falsch, Handel auf Gewerbeflächen zu legen.“ Es komme darauf an, auf neue Gewerbeflächen neue Betriebe anzusiedeln und „nicht nur heimische Betriebe zu verlagern.“ Meyers Ziel ist es, die starke Abhängigkeit von der Automobilzulieferindustrie zu reduzieren.“

Kerstin Griese sagte, dass immerhin zwei Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket der Bundesregierung nach Heiligenhaus gehen. „Das ist ein Schub für die Stadt. Mein Ziel ist es, Arbeitslosigkeit zu verhindern. Dafür haben wir die Möglichkeiten der Kurzarbeit erheblich verlängert.“

Der promovierte Verwaltungswissenschaftler Willm Rolf Meyer sagte, dass er schon immer an der Schnittstelle zwischen Staat und Wirtschaft gearbeitet habe. „Der Bürgermeister muss sich als Manager um seine Stadt kümmern.“ Der im emsländischen Papenburg Aufgewachsene erzählte, dass er Heiligenhaus schon als Kind kennengelernt habe. „Ich habe meine Tante hier mehrfach in den Ferien besucht.“ Inzwischen besuchen seine beiden Kinder in Heiligenhaus die Schule.

Der SPD-Kandidat möchte in Heiligenhaus die Gesamtschule stärken. „Sie ermöglicht den Durchstieg zum Abitur und sorgt für Integration.“ Er kritisierte die Widersprüchlichkeit der CDU, die einerseits die Hauptschule schließe und sich gleichzeitig dem Ausbau der Gesamtschule widersetze. „Das passt nicht zusammen.“

Einig waren sich Meyer und Griese darin, dass der Ausbau der Krippenplätze in Heiligenhaus weiter voranschreiten müsse. „Das Geld des Bundes ist da. Ab 2013 muss der Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz gewährleistet sein“, sagte die Bundestagsabgeordnete. Meyer ergänzte, dass er mit den Mitteln des Konjunkturpaketes einen weiteren Kindergarten dezentral im Beeker Busch bauen möchte. „Die Infrastruktur für Kinder und Alte muss wohnortnah sein.“

Auf eine Publikumsfrage nach dem Lärmschutz an der A 44 sagten Griese und Meyer zu, sich mit der Frage an den Minister Wolfgang Tiefensee zu wenden. „Zwar ist der Lückenschluss in der Hinsicht rechtsgültig planfestgestellt“, erläuterte Willm Rolf Meyer. „Aber wir dürfen nichts unversucht lassen.“

Lob gab es zum Abschluss für den Club, in dem Kerstin Griese und Willm Rolf Meyer auf den beiden roten Sesseln diskutierten. „Heiligenhaus kann stolz sein auf dieses Zentrum“, sagte Meyer. „Man sollte den Club stärken und so erhalten, wie er ist.“

SPD Heiligenhaus

30.4.09

Home