Niederberg/Ratingen | Kerstin Griese trifft …

Kerstin Griese trifft … Ursula von der Leyen

Große Koalition im Forum Niederberg

Familienministerin und Familienausschussvorsitzende.

Mehr als 150 Leute kamen in das Forum Niederberg, um sich „Kerstin Griese trifft … Ursula von der Leyen“ anzuschauen. Erstmals hatte die Velberter Abgeordnete eine CDU-Politikerin eingeladen, auf dem roten Sessel Platz zu nehmen.

In der Familienpolitik arbeite die Große Koalition gut zusammen, stellte Griese fest. Bester Beweis sei das Elterngeld, das am 1. Januar eingeführt wurde.

Sie habe „leise mit den Zähnen geknirscht“, als die damalige Familienministerin Renate Schmidt das Elterngeld gefordert habe, erzählte von der Leyen. „Denn wenn eine Partei sich auf eine Thema gesetzt hat, dann ist die andere aus Prinzip dagegen“, erklärte sie den anfänglichen Widerstand der CDU gegen das Elterngeld. Sie habe es von Anfang an befürwortet, jedoch die Finanzierbarkeit bezweifelt. Erst nach dem Wahlkampf sei die Ideologie beiseite gelegt worden. „Wir machen das jetzt“, habe sie in den Koalitionsverhandlungen gesagt.

Ein „Neandi“ für die Ministerin.

Einig waren sich die SPD- und die CDU-Familienpolitikerin auch darin, dass die Kinderbetreuung ausgebaut werden müsse. „Es geht nicht nur um Betreuung, sondern auch um Bildungschancen“, warb Kerstin Griese für die frühe Förderung von Kleinkindern. Die SPD fordere einen Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz ab dem zweiten Lebensjahr.

Die in Düsseldorf erscheinende Rheinische Post (RP) stellte vier Übereinstimmungen zwischen den beiden Politikerinnen fest: „1) Dass ein Kinderrecht auf Bildung und gewaltfreie Erziehung Verfassungsrang haben sollte; 2) dass der Kindergartenbesuch komplett beitragsfrei sein müsse; 3) dass der Ausbau der Kinderbetreuung gegen Widerstände von Finanzpolitikern voran zu treiben sei; 4) dass schließlich Familienpolitiker, auch wenn sie unterschiedlichen Parteien angehören, eine verschworene Gemeinschaft der Vernünftigen zu sein hätten.“

Weiter schrieb die RP: „Das Publikum im Saal reagierte sicht- und hörbar angetan angesichts der beiden Damen, die zu sagen schienen: Wir kennen keine Parteien mehr, wir kennen nur noch Politik für Familien.“

Velberts Bürgermeister Stefan Freitag plädierte dafür, dass Erzieherinnen besser bezahlt werden. „Die Anforderungen in den Kindergärten steigen.“ Es dürfe nicht sein, dass derjenige, der im Rathaus die Heizung warte, mehr Geld verdient, als die Erzieherinnen in den Kindergärten. Von der Leyen hatte Freitag schon beim Eintrag in das Goldene Buch der Stadt für die familienfreundliche Kommunalpolitik gelobt.

Besuch bei der Kinderbetreuung des SKFM im Forum Niederberg.

Familienministerium

26.1.07

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