Helga Kühn-Mengel will selbstbewusste Patienten

Die Patientenbeauftragte erläuterte beim DRK in Velbert die Gesundheitsreform

Helga Kühn-Mengel beantwortet Patientenfragen.

„Patienten und Arzt sollen sich in gleicher Augenhöhe gegenüber stehen“, sagte Helga Kühn-Mengel, Patientenbeauftragte der Bundesregierung, beim DRK in Velbert. Im Rahmen der Veranstaltung „Kerstin Griese trifft …“ setzte sich Kühn-Mengel für ein partnerschaftliches Verhältnis zwischen Ärzten und Patienten ein. Ihre Hauptaufgabe sei, Bürgerinnen und Bürger über ihre Rechte zu informieren, denn „Patienten die mehr wissen, bewegen sich selbstbewusster“.

Die Velberter Abgeordnete Kerstin Griese warb dafür, gerade in benachteiligten Stadtteilen über die Grenzen der Ressorts hinaus zu denken. „Familienpolitik, Sozialpolitik und Gesundheitspolitik müssen eng zusammen arbeiten“, betonte die Familienausschussvorsitzende. Kühn-Mengel ergänzte, dass Kindergärten, Schulen und Wohnumfeld bei Prävention und Vorbeugung mit einbezogen werden müssen. „Rot-grün hat 1999 den Präventionsgedanken, der von der Vorgängerregierung gestrichen wurde, wieder in die Gesundheitsgesetzgebung aufgenommen.“

Eine Reihe von Fragen zur Gesundheitsreform wurden an die Patientenbeauftragte gerichtet. Sachkundig erläuterte sie Fragen zu Barbetrags-Regelungen in Pflegeheimen, Arzneimittel-Zuzahlungen, die Möglichkeit von Patientenquittungen, Funktions-Sportangeboten bis hin zu Psychotherapie bei Kindern.

Dass Ärzte die Verschreibung von Medikamenten verweigern, weil ihr Budget angeblich ausgeschöpft sei, bezeichnet Kühn-Mengel als „Patientenverdummung“. Ulla Schmidt habe das Medikamentenbudget längst abgeschafft.

Die Patientenbeauftragte wies darauf hin, dass die Gesundheitsreform ein Kompromiss mit der CDU/CSU war. Da habe die SPD manches hinnehmen müssen, was sie selbst anders gemacht hätte. „Wir brauchen für gesundheitspolitische Fragen fast immer eine Ländermehrheit. Deshalb ist es wichtig, was bei der Landtagswahl in NRW passiert.“

Mechtild Exner (DRK), Helga Kühn-Mengel MdB, Kerstin Griese MdB und der stellvertretende Bürgermeister Wolfgang Werner MdL.

patientenbeauftragte.de
Helga Kühn-Mengel

11.4.05

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