Niederberg/Ratingen | Kerstin Griese trifft |
Kerstin Griese trifft
Verbraucherschützer Thomas Isenberg fordert eine patientenorientierte Gesundheitspolitik
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Eine konsequente Reform des Gesundheitswesens haben die Abgeordnete Kerstin Griese und der Verbraucherschützer Thomas Isenberg gefordert. Knapp 50 Leute waren zu der Kerstin Griese trifft -Veranstaltung in das Forum Niederberg gekommen.
Bei Medikamenten lassen sich acht Milliarden Euro sparen, sagte
Isenberg, Gesundheitsexperte des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv). Es
machte damit deutlich, dass er Sparmaßnahmen zu Lasten der Verbraucher und
Patienten für unnötig hält. Isenberg räumt ein, dass die Lobbyinteressen
von Ärzten, Apothekern und Pharmaindustrie sehr mächtig seien.
Die Velberter Bundestagsabgeordnete setzte sich nachdrücklich für
die solidarische Krankenversicherung ein. Sie möchte erreichen, dass Beamte,
Abgeordnete, Selbstständige und Freiberufler sich künftig ebenfalls
am Solidarsystem beteiligen. Isenberg unterstrich die soziale Verpflichtung auch
der Verbraucherverbände. Deswegen trat auch er für eine Ausweitung der
Versicherungspflicht und eine erheblich höhere Beitragsbemessungsgrenze ein.
Mehr Effizienz, mehr Qualität und mehr Wettbewerb müssen
laut Griese Leitfaden für eine reformiertes Gesundheitssystem sein.
Die SPD-Politikerin bedauerte, dass in Deutschland der Prävention wenig
Aufmerksamkeit geschenkt werde. Thomas Isenberg lobte die Jugendausschussvorsitzende
für das neue Jugendschutzgesetz, das die Abgabe von Tabakwaren an Jugendliche
verbietet. Das reicht aber nicht aus. Isenberg forderte eine drastische
Erhöhung der Tabaksteuer. Das hat nichts mit einem Bestrafen der Raucher
zu tun. Sondern man wisse aus anderen Ländern, dass Jugendliche dann
erheblich seltener mit dem Rauchen anfangen.
Der Berliner Verbraucherschützer hielt es vor dem Hintergrund einer möglichen höheren Tabaksteuer und der Sparmöglichkeiten bei den Medikamenten für nicht gerechtfertigt, dass Krankengeld aus der paritätischen Finanzierung herauszulösen. Kerstin Griese unterstützte dagegen den Vorschlag des Bundeskanzlers, unterstrich jedoch, dass das Krankengeld nicht der Privatversicherung überlassen werden dürfte. Es muss bei der solidarischen Finanzierung der Versicherten bleiben.
vzbv
Fachbereich Gesundheit
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2010: Gesundheit
1.5.03