Niederberg/Ratingen | Kerstin Griese trifft …

Heidemarie Wieczorek-Zeul trifft Kerstin Griese

Freude über den Nobelpreis an Al Gore

Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul und Kerstin Griese.

Fast 100 Besucherinnen und Besucher waren im Ratinger Bürgerhaus, als es „Kerstin Griese trifft … Heidemarie Wieczorek-Zeul“ hieß. Der beliebte Talk mit der heimischen Bundestagsabgeordneten fand diesmal auf zwei nagelneuen roten Sesseln statt. Die alten Sitzgelegenheiten waren nach 41 mal „Kerstin Griese trifft …“ abgenutzt.

Kerstin Griese und Heidemarie Wieczorek-Zeul freuten sich, dass Al Gore und der Weltklimarat mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurden. „Das ist ein deutliches Zeichen für den Klimaschutz und die globale Verantwortung der Industrieländer“, sagte Griese.

Wieczorek-Zeul ist seit 1998 Regierungsmitglied und ist damit die dienstälteste Ministerin. „In anderen Ländern wechselte der Minister seitdem viele Male“, bedauerte die Entwicklungshilfeministerin und wies darauf hin, wie wichtig Kontinuität in diesem Themenfeld ist.

Ein Meilenstein der Entwicklungspolitik seien die zu Zeiten der rot-grünen Regierung getroffenen Entschuldungsabkommen gewesen, so die Ministerin „20 Millionen Kinder mehr besuchen in Afrika seitdem eine Schule.“ Bildung sei die wichtigste Voraussetzung, damit das Bevölkerungswachstum zurückgeht. Kerstin Griese stimmte ihr zu: „Dass jedes Kind auf der Welt die Chance hat, Lesen und Schreiben zu lernen, muss das entscheidende Ziel unserer Politik sein.“ Die Ratinger Bundestagsabgeordnete betonte, dass Frauen eine zentrale Rolle in der Entwicklungspolitik zukomme.

Der Ratinger Pfarrer Gert Ulrich Brinkmann erinnerte in seinem Grußwort an den Vorjahres-Nobelpreisträger Muhammad Yunus, den Erfinder des Mikrokredits.

Auf die Publikumsfrage, was man selbst machen könne, wusste Wieczorek-Zeul zwei Antworten. Sie warb für den Kauf von fair gehandelten Produkten. „Auch Kommunen können sich daran beteiligen.“ Und für junge Menschen habe sie soeben den entwicklungspolitischen Freiwilligendienst „Weltwärts“ ins Leben gerufen. Wer zwischen 18 und 28 Jahre alt ist könne für einen Zeitraum von sechs bis 24 Monaten in einem Entwicklungsland den Menschen helfen. „Wer aus einem solchen Land zurückkommt, der wird nie zu einem Rassisten.“ Auch die SPD-Jugendpolitikerin Griese zeigte sich von dem „Weltwärts“-Programm begeistert. „Es ist eine wertvolle Ergänzung des äußerst erfolgreichen Freiwilligen Sozialen Jahres.“

Wieczorek-Zeul und Griese haben im Bundestag der Fortsetzung des Afghanistan-Einsatzes der Bundeswehr zugestimmt. „Ich bin stolz darauf, dass sich Deutschland nicht am Irak-Krieg beteiligt“, sagte die Bundesministerin. Es gebe aber Konflikte, wo den bedrohten Menschen geholfen werden müsse, sagte sie auch in Richtung der „so genannten Linkspartei“. Allerdings müsse mehr Augenmerk auf die zivile Aufbauarbeit gerichtet werden. „Ich möchte, dass auf die zivilen Helfer genauso viele Kameras gerichtet werden, wie auf die ausrückenden Soldaten“, sagte Wieczorek-Zeul.

Bürgermeister Harald Birkenkamp, Kerstin Griese, Heidemarie Wieczorek-Zeul: Eintrag ins Goldene Buch der Stadt.

Heidemarie Wieczorek-Zeul

15.10.07

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