Niederberg/Ratingen | Kerstin Griese trifft …

Kerstin Griese trifft … Franziska Drohsel

Jusos und das „Team Kerstin 09“ feiern die Pre-Election-Party im Club

Juso-Chefin Franziska Drohsel zu Gast auf dem roten Sessel bei Kerstin Griese.

Nach Frank-Walter Steinmeier, Brigitte Zypries, Bischof Wolfgang Huber und anderen war Franziska Drohsel der letzte Gast der diesjährigen „Kerstin Griese trifft …“-Reihe. Die 29-jährige Juso-Bundesvorsitzende erzählte auf dem roten Sessel im Heiligenhauser Club, dass Tschernobyl das erste politische Ereignis gewesen sei, das sie als Kind geprägt habe. „Wir durften bei Regen nicht draußen spielen“, erinnerte sich Franziska Drohsel, die sich weiterhin vehement für einen Ausstieg aus der Atomkraft einsetzt.


Die niederbergische Abgeordnete Kerstin Griese (42) bezeichnete sich hingegen als ein „Kind der Friedensbewegung“. „Mit lila Halstüchern und Nicaragua-Kaffee“, erzählte Griese, die in der kirchlichen Kinder- und Jugendarbeit aufgewachsen war.

Griese und Drohsel forderten gemeinsam mehr Anstrengungen in der Bildungspolitik. Es sei traurig, dass in Deutschland der Bildungserfolg vom Hintergrund der Eltern abhänge, sagte die Juso-Chefin. Notwendig seien Ganztagsangebote, „gerade auch für Kinder aus bildungsfernen Schichten.“ Kerstin Griese forderte die Gebührenfreiheit für Bildungsangebote vom Kindergarten bis zum Studium. „Die SPD möchte dazu den Spitzensteuersatz mittels eines ,Bildungssoli‘ um zwei Prozent erhöhen. Das betrifft diejenigen, die als Verheiratete eine Viertelmillionen verdienen.“

Franziska Drohsel lobte das SPD-Regierungsprogramm, dass eine Berufsausbildungsgarantie vorsehe. Statt jedes Jahr „moralische Appelle“ an die Wirtschaft zu richten, ausreichend Ausbildungsplätze bereit zu stellen, brauche es gesetzliche Regelungen.

Drohsel antwortete auf eine entsprechende Frage des Publikums, dass sie die Wehrpflicht ablehne. Auch Kerstin Griese befürwortete ein mittelfristiges Auslaufen der Wehrpflicht. „Wir sollten sofort beginnen, die freiwilligen Dienste erheblich auszubauen“, wies Griese auf die Beliebtheit von Programmen wie dem „Freiwilligen Sozialen Jahr“ hin. „Dort haben wir dreimal mehr Bewerberinnen und Bewerber als Plätze. Ich möchte die Pflicht gerne umdrehen: der Staat sollte sich verpflichten, jedem Jugendlichen einen Platz in einem zivilen Freiwilligendienst anzubieten“, umriss Kerstin Griese eines ihrer politischen Ziele für die nächste Wahlperiode des Bundestages.

Franziska Drohsels mag Musik von Freundeskreis, Nirvana und Bob Dylan, erfuhr das Publikum im Club. Kerstin Grieses Lieblingsband ist hingegen die Düsseldorfer Gruppe Die Toten Hosen. Gemeinsam schauten sie sich nach ihrem Talk die Nachwuchs-Rockband Böiled Bobcats an, mit der die Jusos und das „Team Kerstin 09“ ihre Pre-Election-Party fortsetzten.

Franziska Drohsel

Party mit den Böiled Bobcäts.

 

19.9.09

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