Niederberg/Ratingen | SommerTOUR

1. Tag: Kinder und Verbraucher – von Niederberg nach Ratingen

KiTa-Leiterin Gabi Rodemers, die stellvertretende Bürgermeisterin Ulrike Martin, Jugendamtsleiterin Beate Schiffer und Kerstin Griese.

Start der diesjährigen SommerTOUR war die Kindertagesstätte „Löwenzahn“ in Heiligenhaus-Unterilp. Die städtische KiTa ist eine von 250 im Land NRW, die zu einem Familienzentrum ausgebaut werden soll. Kerstin Griese wurde von der Leiterin Gabi Rodemers und der Jugendamtschefin Beate Schiffer empfangen.

Der Schwerpunkt der Arbeit liege bei der Sprachförderung, erfuhr Kerstin Griese von Doris Stohler, die als Sozialpädagogin den Aufbau des Familienzentrums begleitet. Denn mehr als die Hälfte der Kinder im „Löwenzahn“ haben einen Migrationshintergrund. Außerdem werden viel Bewegung und eine gesunde Ernährung bei der täglichen Arbeit groß geschrieben. Die KiTa arbeite dabei mit der Deutschen Gesellschaft für Ernährung zusammen, erläuterte Gabi Rodemers.

Kritik übte Kerstin Griese daran, dass die Landesregierung im gesamten Kinder- und Jugendbereich erhebliche Einsparungen vornimmt und die Zuschüsse für die Kindergärten kürzt. „Ausgerechnet bei Kindern und ihren Förderungs- und Betreuungsangeboten mit dem Rotstift anzusetzen, passt überhaupt nicht in die Zeit. Eine gute Idee wie ein Familienzentrum braucht zusätzliche Finanzmittel – und nicht weniger.“

Die Abgeordnete Griese wirbt schon seit einiger Zeit für Familienzentren, wie sie insbesondere auch in England mit großem Erfolg geschaffen wurden. „In diesen Einrichtungen werden Angebote für Kinder und insbesondere auch die Eltern gebündelt angeboten. Viele Hilfs- und Beratungsmöglichkeiten, die es bereits heute gibt, erreichen die betroffenen Familien nicht. Sie müssen integriert dort angeboten werden, wo die Eltern mit ihren Kindern eh regelmäßig hingehen.“ Die Bundesregierung werde bundesweit etwa 500 „Mehrgenerationenhäuser“ aufbauen, die ebenfalls das Konzept der Eltern-Kind-Zentren aufgreifen, kündigte Kerstin Griese an. Dort werde es zusätzlich auch noch Angebote für Seniorinnen und Senioren geben, um das Miteinander der Generationen zu stärken.

NRW-Familienministerium: Familienzentren

Ein Kamerateam von Deutsche-Welle-TV nutzte den Kindergartenbesuch für Filmaufnahmen.

Zweiter TOUR-Stopp war bei der Verbraucherberatungsstelle in ihrem Wahlkreis. Seit 15 Jahren berät die Velberter Verbraucherzentrale Menschen in verschiedenen Bereichen. Ein Schwerpunkt seien die Beratungen in Mietrechtsangelegenheiten und Versicherungsfragen, erfuhr die Abgeordnete von Andreas Adelberger, dem Velberter Verbraucherberater. „Die Entwicklung der Energiepreise hat uns in den letzten Monaten sehr beschäftigt“, so Adelberger. Die Rechnungen der Energieversorger seien nicht transparent, die meisten Kunden können nicht nachvollziehen, ob eine Preissteigerung einfach nur weitergegeben werde oder ob der lokale Versorger ebenfalls noch aufschlägt. In diesem Zusammenhang bereite der Landesverband der Verbraucherzentralen eine Sammelklage gegen die Energieversorger vor.

Durch die Kürzungen der Zuschüsse der Landesregierung an die Verbraucherzentralen in NRW sei das Velberter Büro von Schließung bedroht. „Insgesamt fehlen landesweit 300.000 Euro, Velbert ist bedroht, da der Vertrag mit der Stadt jährlich kündbar ist und somit schnell eine Einsparung zu erreichen ist“, erklärte Birgit Zingler, Regionalleiterin der Verbraucherzentralen NRW. Zusagen aus den Reihen der CDU-Landtagsfraktion, die von der Landesregierung vorgeschlagenen Kürzungen würden im Rahmen der Haushaltsberatungen zurückgenommen oder reduziert, seien nicht eingehalten worden. Kerstin Griese unterstützte die Forderung an die Landesregierung, die Kürzung zurückzunehmen. „Die Velberter Beratungsstelle mit ihrer wichtigen Lotsenfunktion für die Verbraucherinnen und Verbraucher muss erhalten bleiben“, betonte Griese.

Verbraucherzentrale Velbert

Die Verbraucherzentrale in Velbert: Regionalleiterin Birgit Zingler, Kerstin Griese und der Velberter Verbraucherberater Andreas Adelberger.

Sehr beeindruckt war die Ratinger Abgeordnete Kerstin Griese von ihrem Besuch bei der Hausaufgabenhilfe des Kinderschutzbundes in der Erich-Kästner-Grundschule. „Es ist enorm, wie viel ehrenamtlich Aktive hier jeden Tag den Schülerinnen und Schülern helfen.“ Insbesondere die Kinder aus Einwandererfamilien bräuchten viel Unterstützung bei den Deutsch-Hausaufgaben, sagte Peter Schweinhage, Vorstandsmitglied des Ratinger Kinderschutzbundes.

Von Martina Mies, der Leiterin der Hausaufgabenbetreuung, erfuhr Kerstin Griese, dass hier jeden Tag vorgelesen werde. „Wir wollen die Kinder an das Buch heranführen.“ Leider werde in vielen Familien kaum noch gelesen. Mies erläuterte, wie sie die Kinder und ihre Eltern auch über die Hausaufgaben hinaus berate – bis hin zur Vermittlung von Gesprächen zwischen Eltern und Lehrern. „Gerade für einen Stadtteil wie Ratingen-West ist dieses Engagement unerlässlich“, sagte Griese, die von der Bezirksvertreterin Rosa-Maria Kaleja begleitet wurde.

Hausaufgabenhilfe in Ratingen: Martina Mies und Peter Schweinhage vom Kinderschutzbund Ratingen im Gespräch mit Kerstin Griese.

2. Tag der SommerTOUR

 

13. bis 16. JUNI 2006
DI 10:00 KiTa "Löwenzahn" H'haus
DI 13:00 Verbraucherzentrale Velbert
DI 15:00 Kinderschutzbund Ratingen
MI 9:00 KiTa "Arche Noah" Wülfrath
MI 14:00 Normfest GmbH Velbert
FR 11:00 Christuskirche Velbert

 

14.6.06

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