Niederberg/Ratingen

Ratinger Stadtarchiv

Umfangreiche Bestände im ehemaligen Lehrerseminar

Stadtarchivarin Erika Münster und Kerstin Griese.

Die Ratinger Abgeordnete und gelernte Historikerin Kerstin Griese war zu Besuch im Stadtarchiv. Die Leiterin und promovierte Historikerin Erika Münster, die wie Kerstin Griese in Düsseldorf studiert hat, zeigte ihr die Sammlung und erläuterte die Aufgaben des Archivs.

Griese erfuhr, dass das Stadtarchiv Ratingen die umfangreichsten Bestände im Kreis Mettmann hat. „Es ist sogar noch die Stadterhebungsurkunde von 1276 erhalten, die ich mir im Magazin angucken konnte.“ Das Archiv betreibe interessante Projekte zur Zeitgeschichte, zum Nationalsozialismus, zu Zwangsarbeitern und zum jüdischen Leben in Ratingen, stellte Griese fest, die in diesem Bereich selbst geforscht hat. Bis zu ihrer Wahl in den Bundestag war sie als Wissenschaftlerin an der Mahn- und Gedenkstätte für die NS-Opfer in Düsseldorf beschäftigt.

Das Ratinger Stadtarchiv ist im ehemaligen Lehrerseminar untergebracht, das 1943 als Gestapo-Leitstelle Düsseldorf diente. Vor ein paar Jahren entdeckte Filmaufnahmen aus dem Jahr 1945, die Erika Münster der Abgeordneten vorführte, zeigen, wie kurz nach dem Kriegsende die Leichen von zehn Männern und einer Frau auf Anweisung der Amerikaner auf dem Platz vor St. Peter und Paul begraben wurden. Diese elf Zwangsarbeiter waren im Kalkumer Wald im April 1945 erschossen worden. Dort steht heute auch ein Mahnmal. „Frau Münster macht eine tolle Arbeit“ und schaffe es, Geschichten aus der Geschichte anschaulich zu machen, so Kerstin Griese.

Stadtarchiv Ratingen

19.7.05

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