Niederberg/Ratingen

Spielplatz Vowinkelstraße in Ratingen

Anwohner bieten Eigeninitiative an

Kerstin Griese, Vorsitzende des Bundestags-Familienausschusses, wurde von Inge Anlauf und Doris Barwig auf den Spielplatz an der Vowinkelstraße eingeladen. Die beiden Mütter zeigten der Abgeordneten, in welchem schlechten Zustand der Kinderspielplatz ist. Die Stadtverwaltung hätte auf ihre Bitte, den Platz instand zu setzen, nicht reagiert.

Der zwischen den Wohnhäusern gelegene Spielplatz sieht mit seinen grauen Platten eher trist aus. Inge Anlauf zeigt Kerstin Griese die Gummimatten unter zwei Spielgeräten, die dringend erneuerungsbedürftig sind, und die Schaukel hat einen Defekt.

Besonders ärgerlich findet Doris Barwig die Mauer in der Mitte des Spielplatzes. „Wir können die Kinder, die dahinter spielen, nicht sehen.“ Als der Platz in den sechziger Jahren gebaut wurde, sei die Mauer, auf deren Rückseite zwei Maltafeln angebracht sind, vielleicht modern gewesen, vermutete die Mutter.

Kerstin Griese stimmte den Klagen der Eltern zu. Sie bezeichnete die harten Steinplatten unter der kleinen Rutsche und die Sandkastenumfassung als „nicht zeitgemäß“.

Inge Anlauf erzählte, dass sie an die Stadtverwaltung eine umfassende Dokumentation mit Fotos und eine Unterschriftenliste geschickt hätten. Eine Antwort sei nie gekommen. Auch die Unterstützung der Wohnungsgesellschaft, der die Häuser gehören, habe nicht geholfen. Auf Nachfrage sei ihr gesagt worden, dass die Unterlagen in der Verwaltung verschwunden seien. „Das Jugendamt hat uns telefonisch gesagt, dass kein Geld da sei. Vor 2006 hätten wir keine Chance.“

„Wir sind in Ratingen geboren“, sagte Doris Barwig. „In den Außenbezirken werden neue Spielplätze gebaut, die am Wochenende genutzt werden.“ Sie hätten der Stadt sogar Eigeninitiative angeboten. „Aber was sollen wir machen, wenn keine Antwort kommt?“ Ein Vater habe angeboten eine Rutsche zu bauen, ein anderer könne die überflüssige Mauer abreißen, ergänzte Anlauf. Um Spenden zu sammeln, könnten sie auch ein Fest veranstalten.

Kerstin Griese hatte sich über die Einladung auf den Spielplatz, der in der Nachbarschaft ihres Bürgerbüros an der Düsseldorfer/Ecke Weststraße liegt, sehr gefreut. „Als Familienpolitikerin ist es mir sehr wichtig, von den Sorgen und Wünschen vor Ort viel zu erfahren.“ Besonders wichtig sei ihr, dass die Städte jetzt wieder mehr Geld für die Familien hätten. Zusätzliche Milliarden erhielten die Kommunen für Ganztagsgrundschulen und Kinderkrippen, berichtete sie.

„Eine Stadt wie Ratingen muss in der Lage sein, ihre Spielplätze in einem kinderfreundlichen Zustand zu erhalten. Manchmal ist eine familienfreundliche Politik aber eine Frage der Prioritätensetzung“, merkt die Ratinger Abgeordnete an.

Kerstin Griese verspricht, beim Bürgermeister wegen des Spielplatzes nachzufragen. „Jede Stadt hat ein Interesse daran, attraktiv für Familien zu sein.“ Inge Anlauf und Doris Barwig hoffen, dass sich bereits in diesem Jahr auf dem Spielplatz etwas tun wird. „Bis 2006 wollen wir nicht warten.“

21.7.04

Home